Wiener Börse am Nachmittag: ATX mit Abschlägen

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Wiener Boerse(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die raschen US-Wahlergebnisse haben für einen gut behaupteten Auftakt gesorgt. Im Verlauf verließ die Anleger aber offenbar der Optimismus.

Die Wiener Börse hat sich heute, Mittwoch, am Nachmittag bei hohem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2214,81 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 16,43 Punkten bzw. 0,74 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,41 Prozent, FTSE/London -0,27 Prozent und CAC-40/Paris -0,53 Prozent.

Die raschen US-Wahlergebnisse hätten für einen gut behaupteten Auftakt gesorgt. Im Verlauf verließ die Anleger aber offenbar der Optimismus, hieß es aus dem Handel. Im Blickfeld steht die Regierung in Griechenland, die am heutigen Mittwoch das umstrittene Sparpaket durchs Parlament bringen will. Für zusätzliche Belastung hätten laut Börsianern Aussagen von EZB-Chef-Mario Draghi gesorgt, wonach die Euro-Krise nun auch die deutsche Wirtschaft zu belasten beginne. Darüber hinaus hat die EU-Kommission die Wachstumsprognosen gesenkt. Ein Wirtschaftswachstum in der Eurozone soll es erst 2014 wieder geben, hieß es.

Unter den Einzelwerten bauten voestalpine die Verluste weiter aus und zeigten sich zuletzt um 2,21 Prozent schwächer bei 24,55 Euro. Der Stahlkonzern hat seine Gewinnprognose für das Geschäftsjahr 2012/13 um 100 Millionen Euro gesenkt. Der Stahlbranche macht die schwächelnde Konjunktur zu schaffen, eine Besserung ist vorerst nicht in Sicht: "Die globale Konjunkturabkühlung und die zunehmenden Unsicherheiten auf makroökonomischer Ebene werden sich in den kommenden Monaten noch verschärfen", erwartet voestalpine-Chef Wolfgang Eder.

Erste Group drehten im Verlauf ins Minus. Das umsatzstärkste Papier schwächte sich um 0,68 Prozent auf 20,38 Euro ab. Die Bank will ihrer Rumänien-Tochter BCR erneut mit einer Kapitalerhöhung unter die Arme greifen. Das Volumen soll dem "WirtschaftsBlatt" zufolge fast 501 Millionen Lei (110,87 Millionen Euro) betragen. Insgesamt sollen rund 770 Millionen neue Aktien ausgegeben werden.

OMV sanken um 1,36 Prozent auf 27,91 Euro. Das Betriebsergebnis des OMV-Bereichs Gas und Power (G&P) war im dritten Quartal erneut nur knapp positiv. Negativ beeinflussten hier vor allem die EconGas-Verluste.

AMAG verloren 1,54 Prozent auf 21,38 Euro. Die Analysten von JP Morgan haben ihre Schätzungen für 2012 und 2013 den am Vortag präsentierten Quartalszahlen angepasst. Für das laufende und für das nächste Geschäftsjahr erwarten sie im Vergleich zu früheren Schätzungen ein leicht höheres EBIT bei weniger Umsatz. Das Kursziel von 26,00 Euro und die Empfehlung mit "Overweight" behalten sie bei.

Intercell zeigten sich mit einem Plus von 0,55 Prozent auf 1,83 Euro. In den ersten neun Monaten 2012 schrieb das Unternehmen einen Verlust von 14,6 Millionen Euro nach einem Minus von 20,6 Millionen Euro in der Vorjahresperiode.

In den Blickpunkt gerieten nach Zahlen zudem Polytec. Mit einem Aufschlag von knapp über zwei Prozent auf 5,80 Euro zählten die Titel zu den größten Gewinnern am Kurszettel. Der oberösterreichische Autozulieferer hat die Konjunkturflaute in vielen seiner Absatzmärkte in den ersten neun Monaten 2012 deutlich zu spüren bekommen. Das operative Ergebnis (EBIT) ging um 28 Prozent auf 21,3 Millionen Euro zurück.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen Sitzungsbeginn bei 2241,18 Punkten, das Tagestief lag aktuell bei 2214,75 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,63 Prozent bei 1087,57 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 16 Titel mit höheren Kursen, 18 mit tieferen und zwei unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.309.448 (Vortag: 2.095.748) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 88,97 (51,69) Millionen Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 525.054 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 21,61 Millionen Euro entspricht.

(APA)

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