Frankfurter Börse: DAX knickt um 2 Prozent ein

Frankfurter Boerse knickt Prozent
Frankfurter Boerse knickt Prozent(c) AP (Michael Probst)
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Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch schwach geschlossen. Reduzierte Wachstumsprognosen der EU-Kommission drückten auf die Kurse.

Nach der verpufften Obama-Euphorie hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch schwach geschlossen. Der fester gestartete DAX fiel am Nachmittag deutlich ins Minus und verlor zum Schluss um 1,96 Prozent auf 7.232,83 Punkte. Für den MDax ging es um 1,18 Prozent auf 11.518,31 Punkte abwärts. Lediglich der TecDax konnte noch einen knappen Vorsprung von 0,12 Prozent auf 814,11 Punkte ins Ziel retten.

Händler führten die zusätzlichen Abgaben am Nachmittag auf die schwache Eröffnung der New Yorker Wall Street zurück. Zuvor war der Leitindex von Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi gedrückt worden, wonach die Euro-Krise nun auch die deutsche Wirtschaft zu belasten beginne.

Zudem hätten reduzierte Wachstumsprognosen der EU-Kommission für die Eurozone den Markt negativ beeinflusst, hieß es. Im Zentrum stehe neben den altbekannten Problemfällen an der Europeripherie nun auch Frankreich, das sich mit zunehmend ausufernden Defizitsorgen konfrontiert sehe, sagte ein Analyst. Für Verunsicherung am Markt sorgte auch die am Abend geplante Abstimmung des griechischen Parlaments über das neue Sparpaket. "Zweifelsohne würde eine Ablehnung den finanziellen Zusammenbruch Griechenlands besiegeln", sagte ein Experte.

Nach der US-Wahl sprachen Marktteilnehmer von einer schnell abgeebbten Begeisterung über die Wiederwahl von US-Präsident Barack Obama. Den Anlegern werde zunehmend klar, dass sich an den Machtverhältnissen in den USA nach der Wahl "überhaupt nichts verändert hat", sagte ein Händler mit Blick auf die weiterhin bestehende republikanische Mehrheit im US-Repräsentantenhaus.

Laut Ökonomen erschwert die politische Spaltung des Landes die dringend notwendigen politischen Entscheidungen vor allem in puncto Staatshaushalt. Hier müsse eine schnelle Einigung her, um die fiskalische Klippe zu umschiffen, damit das Land nicht wieder in die Rezession fällt. Sollten sich Demokraten und Republikaner nicht einigen, würden Anfang 2013 viele Steuererleichterungen auslaufen und Ausgabenkürzungen sowie massive Steuererhöhungen von rund 600 Milliarden US-Dollar automatisch in Kraft treten.

Die Aktien der Munich Re sanken nach überraschend guten Zahlen um lediglich 0,2 Prozent und waren damit zweitbester Wert im DAX. Im MDax verteuerten sich die Hochtief-Titel um gut drei Prozent. Nach roten Halbjahreszahlen war der Baukonzern im dritten Quartal wieder deutlich in die Gewinnzone zurückgekehrt und hob den Ausblick für Umsatz und Auftragsbestand an. Die Aktien von Klöckner & Co gewannen an der MDax-Spitze 3,18 Prozent Prozent. Der Stahlhändler legte schwache Zahlen vor, verschärft aber nach dem fünften Verlust-Quartal in Folge sein Sparprogramm. Beim Autozulieferer ElringKlinger sorgten besser als erwartete Umsätze und ein dickeres Auftragsbuch für einen Kursgewinn von 1,85 Prozent.

Die Titel von Axel Springer rückten nach Zahlen um 0,32 Prozent vor. Das Medienhaus hatte die großen Probleme im Printbereich nicht mit seinem schwächelnden Digitalgeschäft ausgleichen können. Dennoch bestätigte Unternehmenschef Mathias Döpfner die Jahresprognosen. Dagegen hatte der Chemikalienhändler Brenntag die Auswirkungen der Schuldenkrise in Europa zu spüren bekommen und senkte nach den Quartalszahlen den Jahresausblick. Die Aktien verloren über eineinhalb Prozent an Wert.

(APA/dpa)

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