Europas Leitbörsen schließen überwiegend im roten Bereich

Europas Leitboersen schliessen ueberwiegend
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Eine schwächelnde Wall Street lässt die meisten europäischen Indizes am Nachmittag ins Minus drehen. Im Blick war zudem die EZB-Zinsentscheidung.

Nach den starken Kursverlusten zur Wochenmitte schlossen die europäischen Handelsplätze am Donnerstag erneut überwiegend im roten Bereich. Der Euro-Stoxx-50 schloss jedoch mit einem hauchdünnen Plus von 0,03 Punkten auf 2479,13 Einheiten. Positive Impulse kamen im Frühhandel vor allem aus Griechenland, wo am späten Mittwochabend das umstrittene Sparpaket in Höhe von 13,5 Milliarden Euro gebilligt worden war, hieß es. Im Zuge einer schwächelnden Wall Street rutschten jedoch die meisten europäischen Indizes am späten Nachmittag in den roten Bereich ab.

Nach einem von guten Konjunkturdaten gestützten US-Handelsauftakt traten die Sorgen um die fiskalische Klippe jedoch rasch wieder in den Vordergrund und trübten die Stimmung an den Börsen, so Marktteilnehmer. Demokraten und Republikaner müssen sich nach der Wiederwahl Barack Obamas schnellstmöglich auf Sparkompromisse für das Haushaltsdefizit einigen, da sonst zu Beginn des neuen Jahres automatisch enorme Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen in Kraft treten würden, um das Haushaltsdefizit in den Griff zu bekommen.

Siemens nach Zahlen deutlich im Plus

Im Blick war zudem die EZB-Zinsentscheidung. Zwar hat die EZB ihren Leitzins wie erwartet vorerst nicht weiter gesenkt, allerdings wird sich die Wirtschaft des Euroraums ihrer Einschätzung nach nicht so schnell erholen. Auch Ende 2012 und im kommenden Jahr dürfte das Wachstum schwach bleiben, sagte EZB-Präsident Draghi. Experten sind uneins, was das mit Blick auf den weiteren geldpolitischen Kurs bedeutet.

Weit oben im Euro-Stoxx-50 rangierten unter anderem Siemens, die Papiere schlossen mit einem klaren Plus von 1,80 Prozent auf 80,27 Euro. Mit einem milliardenschweren Sparprogramm will der Elektronikkonzern seine Gewinnspannen in der Wirtschaftskrise nach oben schrauben und zudem seinen Aktionären künftig einen höheren Anteil des Profits abgeben. Analysten sprachen von ehrgeizigen Einsparzielen und lobten die Entwicklung im Schlussquartal.

Daneben konnten Repsol einen deutlichen Zuschlag von 0,67 Prozent auf 15,115 Euro einstreifen. Der spanische Ölkonzern profitierte im dritten Quartal von der politischen und wirtschaftlichen Stabilisierung in Libyen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Förderung um 20 Prozent gesteigert werden. Beim Gewinn wurden die Erwartungen der Analysten klar übertroffen.

Besser als erwartete Zahlen verhalfen auch Swiss Re zu einem Schlusskurs im grünen Bereich. Die Trennung von einer US-Tochter sowie das Ausbleiben teurer Großschäden haben dem Schweizer Rückversicherer im dritten Quartal zu einem Gewinnsprung verholfen. Unterm Strich kletterte der Gewinn gegenüber dem Vorjahr um 62 Prozent nach oben. Im Zuge dessen verbesserten sich die Titel um 1,90 Prozent auf 67,15 Schweizer Franken.

Dagegen litt Societe Generale im abgelaufenen Quartal unter dem Verkauf der griechischen Tochter und unter Effekten aus der Neubewertung eigener Kredite. Der Überschuss sei daher um 86 Prozent auf 85 Millionen Euro gefallen. Experten hatten mit einem höheren Gewinn gerechnet. Zudem drückte wie bei vielen Großbanken die Neubewertung eigener Schulden auf das Ergebnis, hieß es von Unternehmensseite. Dennoch zeigten sich die Anleger optimistisch, die Titel schlossen um 1,65 Prozent fester bei 24,995 Euro. Bereits am Vortag wurden die Zahlen des Branchenkollegen BNP Paribas (plus 1,29 Prozent auf 40,05 Euro) positiv am Markt aufgenommen, hieß es aus dem Handel.

(APA)

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