Frankfurter Börse: DAX rutscht unter 7000 Punkte

Frankfurter Boerse rutscht unter
Frankfurter Boerse rutscht unter(c) AP (Michael Probst)
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Die Unsicherheiten in der Eurozone und den USA drückten den Leitindex erstmals seit Anfang September wieder unter die Marke von 7.000 Punkten.

Der DAX hat sich am Freitag wegen Konjunktur- und Schuldensorgen mit erneuten Verlusten in das Wochenende verabschiedet. Die Unsicherheiten in der Eurozone und den USA drückten den Leitindex erstmals seit Anfang September wieder unter die Marke von 7.000 Punkten. Letztendlich schloss er 1,32 Prozent tiefer bei 6.950,53 Zählern und damit auf seinem Tagestief. Nach drei Verlusttagen in Folge hat er auf Wochensicht fast drei Prozent eingebüßt. Für den MDAX ging es am Freitag um 1,03 Prozent auf 10.957,53 Punkte bergab. Der TecDAX fiel um 0,47 Prozent auf 790,99 Punkte.

"Die alten Sorgen sind wieder da", sagte Marktanalyst Robert Halver von der Baader Bank angesichts der schwachen Markttendenz. "Die Euro-Krise hat mit den ungelösten Problemen in Griechenland und Spanien eine Frischzellenkur erhalten, Amerika streitet sich wieder über die Schuldenproblematik, und zu allem Übel haben wir einen neuen Nahost-Konflikt." Angesichts des Rückfalls unter die 7.000 Punkte hatte Händler Markus Huber vom Broker ETX Capital vor Handelsschluss schon vor möglichen weiteren Kursverlusten in der kommenden Woche gewarnt.

Unternehmensseitig standen die Zahlen von Henkel im Fokus. Für die Aktien des Konsumgüterkonzerns ging es um 4,65 Prozent auf 58,41 Euro bergab, womit sie im DAX weit hinten zu finden waren. Einzig bei den Commerzbank-Aktien fiel das Minus mit fast fünf Prozent noch höher aus. Laut Händlern trafen die Resultate von Henkel mehr oder weniger die Erwartungen, und die bestätigten Jahresziele wurden grundsätzlich positiv gesehen. Ein Börsianer wertete aber die Aussagen zur Unternehmensstrategie bis 2016 als nicht wirklich beeindruckend. Enttäuschend sei, dass Henkel nichts zur erwarteten Profitabilität gesagt habe.

Die Bayer-Papiere drehten erst in letzter Minute knapp ins Minus ab. Dank einer Hochstufung durch die US-Bank JP Morgan gehörten sie damit aber noch zu den besten vier Werten im DAX, obwohl bei dem geplanten Kauf des US-Unternehmens Schiff Nutrition ein Übernahmekampf droht. Konkurrent Reckitt Benckiser spuckt dem Pharma- und Chemiekonzern mit einer höheren Offerte in die Suppe. Einer der wenigen Gewinner war die moderat höhere Aktie von SAP: Bei dem Softwarekonzern wirkten sich laut Händlern Berichte über bekräftigte Langfristziele positiv aus.

Im MDAX sackten die Vossloh-Aktien ebenfalls erst spät mit einem halben Prozent ins Minus ab. Laut Händlern gab es am Markt erneut das Gerücht über ein mögliches Gebot des Großaktionärs Heinz Hermann Thiele. Ein Börsianer hielt dies aber wegen der Eigentümerstruktur für weiterhin unwahrscheinlich. Im TecDaAX setzten die Solarworld-Aktien ihren freien Fall mit minus neun Prozent fort. Mit 0,946 Euro rutschten sie erstmals seit 2004 wieder unter die Marke von einem Euro. An den letzten drei Handelstagen haben sie damit schon fast ein Viertel an Wert verloren.

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