Börse Frankfurt im Eröffnungshandel mit Abschlägen

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Boerse Frankfurt(c) AP (Michael Probst)
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Vor allem die Sorge über eventuell stockende US-Budgetverhandlungen zwischen den Demokraten und den Republikanern trübten die Stimmung am Markt.

Die Frankfurter Aktienbörse ist am Mittwoch mit Abschlägen gestartet. Der DAX büßte bis 9.40 Uhr 21,82 Einheiten oder 0,30 Prozent auf 7310,51 Zähler. Allerdings hatte deutsche Leitindex in den vergangenen sieben Handelstagen fast fünfeinhalb Prozent gewonnen und liegt auf Kurs Richtung Jahreshoch.

Für den MDAX ging es am Mittwochmorgen um 0,17 Prozent auf 11412,98 Punkte nach unten. Der TecDAX verlor 0,26 Prozent auf 834,66 Punkte.

Vor allem die Sorge über eventuell stockende US-Budgetverhandlungen zwischen den Demokraten und den Republikanern trübten die Stimmung am Markt, sagte Händler Markus Huber von ETX Capital. Harry Reid, der demokratische Mehrheitsführer im US-Senat, hatte sich enttäuscht über die bisherigen Fortschritte geäußert. Sollten die beiden Parteien sich nicht einigen, drohen am Jahresende Steuererhöhungen und Budgetkürzungen mit einem Volumen von einigen hundert Milliarden US-Dollar.

Auf Unternehmensseite richtete sich der Fokus einmal mehr auf die Aktien von ThyssenKrupp, die als einer der schwächsten Dax-Werte 1,65 Prozent nachgaben. Die Spekulationen über neue Horrorzahlen der Stahlwerke in Übersee reißen nicht ab. Laut "Süddeutscher Zeitung" rechnet das Management intern damit, beim geplanten Verkauf der Anlagen bis zu elf Milliarden Euro zu verlieren. Zudem äußerte sich ein Analyst verhalten zu den Papieren. Er hält eine Dividendenkürzung und Abschreibungen auf die zum Verkauf stehende Tochter Steel Americas für denkbar.

Gefragt waren hingen die Anteilsscheine von BMW. Sie kletterten um 0,33 Prozent auf 66,78 Euro. Analyst Max Warburton von Bernstein Research hatte seine Prognosen für den Autobauer aufgrund des China-Geschäfts erhöht und zudem versteckte liquide Mittel von vier Milliarden Euro in der Bewertung berücksichtigt. Daher stieg das Kursziel bei einem unveränderten "Outperform"-Votum von 75,00 auf 90,00 Euro. Daneben spielte der Experte das Szenario eines Rückzugs von der Börse unter Führung des Großaktionärs, der Familie Quandt, durch.

Die Aktien von Celesio bekamen dagegen die Folgen des Rückzugs von Großaktionär Haniel zu spüren. Sie gerieten klar unter Druck. Bei den Metro-Titeln reichte die Ankündigung, dass Haniel den Anteil abbauen will. Die Papiere des Pharmagroßhändlers verbilligten sich um 1,69 Prozent auf 13,07 Euro. Das Duisburger Familienunternehmen Haniel hatte am Vorabend überraschend Anteilsverkäufe zum Schuldenabbau angekündigt und im Falle von Celesio auch schnell umgesetzt. Dabei wurden Papiere im Volumen von rund 7,9 Millionen Stück zu einem Kurs von 12,60 Euro veräußert. Die Metro-Beteiligung soll nun binnen 18 Monaten von 34,24 auf 30,01 Prozent gesenkt werden. Metro-Aktien verbilligten sich um mehr als vier Prozent.

Mit Blick auf die anstehenden Veränderungen bei deutschen Aktien im marktbreiten europäischen Index Stoxx Europe 600 waren nur Papiere von Wacker Chemie und Leoni auffällig. Sie büßten 1,42 Prozent beziehungsweise 1,03 Prozent ein. Beide Werte müssen den Index verlassen. Puma und Sky Deutschland reagierten dagegen kaum. Während der Sportartikelhersteller ebenfalls aus dem Index ausscheidet, wird der bezahlsender künftig mit vertreten sein.

(APA)

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