Wiener Börse zu Mittag: ATX grenzt Gewinne ein

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch erwarten Börsianer zurückhaltendere Anleger.

Die Wiener Börse hat heute, Montag, bis Mittag ihre Gewinne aus dem Frühhandel merklich eingegrenzt. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.142,20 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 5,5 Punkten bzw. 0,26 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,49 Prozent, FTSE/London +0,62 Prozent und CAC-40/Paris +0,61 Prozent.

Nachdem sie in der vergangenen Woche 6,4 Prozent gefallen war, startete die Wiener Börse leicht erholt in die vorweihnachtliche Handelswoche. Bis Mittag grenzte der ATX sein Plus jedoch merklich ein. Die übrigen europäischen Indizes zeigten sich nach den Verlusten vom Freitag ebenso einhellig im Plus. Marktteilnehmer verwiesen auf die Gewinne beim Ölpreis, die nach den jüngsten Verlusten auch die Stabilisierung an den Aktienmärkten unterstützen würden.

Dabei fielen die Vorgaben aus Asien recht schwach aus, in Japan trübten trotz der Wiederwahl von Premier Shinzo Abe schwache Konjunkturdaten den Tokioter Aktienhandel. In China erwartet wiederum die dortige Zentralbank unterdessen im kommenden Jahr ein erneut geringeres Wirtschaftswachstum von 7,1 Prozent.

Im Vorfeld der Sitzung der US-Notenbank Federal Reserve am Mittwoch erwarten Börsianer jedenfalls zurückhaltendere Anleger. Vorab würden Konjunktursignale aus den USA noch aufmerksamer als üblich verfolgt, heute werden das US-Industriebarometer Empire-State-Index für Dezember und Industrieproduktionszahlen für November publiziert.

Die Erholung der Ölpreise hievte den Sektor in einem europäischen Branchenvergleich mit plus 1,8 Prozent an die Spitze, dieser Trend schlug sich auch an der Wiener Börse nieder: So rangierten Schoeller-Bleckmann Oilfield (SBO) mit plus 6,27 Prozent an der Spitze der Kurstafel, auch OMV (plus 3,26 Prozent) waren unter den bestgesuchten Papieren zu finden. Beide Werte haben im Zuge des Preisverfalls am Ölmarkt seit Anfang Juli klar an Wert eingebüßt - SBO rund 40 Prozent, OMV in etwa 37 Prozent.

Zumindest für die OMV blicken die Analysten der Erste Group weniger optimistisch ins Jahr 2015, sie senkten ihr Kursziel von 32,70 auf 24,90 Euro und bestätigten ihre Empfehlung "Accumulate".

Die Aufholjagd der Raiffeisen Bank International (RBI)-Aktie bremste sich bis Mittag klar ein, dabei waren sie nach einem herben Freitagsminus von knapp 8,5 Prozent im Eröffnungshandel gut gesucht. Bis Mittag reduzierten sie ihre Gewinne jedoch auf 0,52 Prozent bei 13,57 Euro. Die RBI-Aktien waren zum Wochenausklang auf ihren tiefsten Stand seit Februar 2009 gerasselt. Analysten begründeten dies mit dem schwachen Rubel und Ermittlungen gegen die Moskauer RBI-Tochterbank wegen eines möglichen Verstoßes gegen die Russland-Sanktionen von USA und EU.

Die Titel der Branchenkollegin Erste Group verloren hingegen 0,13 Prozent. Dabei dürfen sich RBI und Erste Group womöglich schon bald über eine niedrigere Steuerlast in Ungarn freuen. Denn der dortige Premier Viktor Orban will die Bankensteuer 2016 oder spätestens 2017 senken.

Ein Minus setzte es für voestalpine, die sich um 1,35 Prozent auf 31,72 Euro verbilligten. Die Analysten der Credit Suisse haben ihre Kaufempfehlung "Outperform" für den Linzer Stahlkonzern gestrichen und votieren nun mit "Neutral".

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 10.00 Uhr bei 2.157,81 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.132,34 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,23 Prozent höher bei 1.077,71 Punkten. Im prime market zeigten sich 14 Titel mit höheren Kursen, 22 mit tieferen und keiner unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.305.181 (Vortag: 3.485.719) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 67,507 (82,86) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 607.333 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 16,91 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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