Wiener Börse zum Schluss: ATX erneut kaum verändert

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der ATX ging gut behauptet mit plus 0,06 Prozent aus dem Handel. Es gab keine entscheidenden Aufwärts- oder Abwärtsimpulse.

Die Wiener Börse hat am Dienstag bei moderatem Volumen erneut nur wenig verändert geschlossen. Der ATX ging gut behauptet mit plus 1,43 Punkten oder 0,06 Prozent bei 2.460,65 Einheiten aus dem Handel. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund sechs Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.455 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,10 Prozent, DAX/Frankfurt +0,27 Prozent, FTSE/London +0,15 Prozent und CAC-40/Paris +0,18 Prozent.

Laut Händlern konnten weder internationale Konjunkturdaten sowie Bilanzen aus der US-Berichtssaison entscheidende Aufwärts- oder Abwärtsimpulse geben. Nach einer positiven Eröffnung drehte der ATX zwischenzeitlich ins Minus, konnte sich jedoch zum Handelsschluss wieder in die Gewinnzone vortasten.

Durchwachsen fielen die Barometer für die jeweiligen Verbrauchervertrauen aus: Während sich im Jänner die Kauflaune in Deutschland überraschend aufgehellt hat, trübte sie sich in den USA ebenso unerwartet stark ein. In Frankreich stagnierte die Stimmung der Konsumenten angesichts der hohen Arbeitslosigkeit.

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat indessen den Ausblick für die Bonität Österreichs von "negativ" auf "stabil" gehoben, jedoch die Kreditwürdigkeit mit "AA+/A-1+" bewertet und somit den Entzug der Bestnote "AAA" weiter aufrecht erhalten. Der verbesserte Ausblick spiegelt die Erwartungen der Ratingagentur wider, wonach Österreichs Wirtschaft die negativen Folgen der Euro-Schuldenkrise weiterhin gut wegstecken kann.

Ans untere Ende der Wiener Kurstafel schlitterten die Papiere des Verbund mit minus 2,39 Prozent auf 16,12 Euro. Zuvor hatte die Analysten der Schweizer UBS ihre Anlageempfehlung von "Neutral" auf "Sell" herabgestuft und das Kursziel deutlich von 18,0 auf 13,0 Euro gekappt. Begründet wurde die Abstufung mit notwendigen Einsparungen aufgrund des Preiskampfes am Energiemarkt, deren Durchsetzung man dem Verbund-Management nicht mit Sicherheit zutraue.

Auch für die Aktien der Erste Group gab es eine neue Analystenbewertung: Die Experten von JPMorgan hoben das Kursziel von 25,00 auf 32,00 Euro an und bestätigten ihre Anlage-Empfehlung mit "Overweight". Vor allem Beteiligungen in Ungarn und Rumänien würden Risiken für die Bank bergen, die schlechte Kreditqualität sowie der Margen-Druck könnten die Aktie belasten, hieß es. Erste Group verteuerten sich um 1,67 Prozent auf 24,93 Euro.

2012 ist die Anzahl der faulen Kredite in Österreich erstmals gestiegen, sagte RBI-Chef Herbert Stepic zum "WirtschaftsBlatt". "Das ist eine typische Erscheinung einer lang andauernden Krise, bei der es am Schluss auch große Firmen erwischt, die zwar lange durchhalten konnten, aber irgendwann gehen auch deren Reserven zu Ende. Das sind dann relativ große Wertberichtigungen." Raiffeisen stiegen leicht um 0,24 Prozent auf 33,40 Euro.

Die Papiere der Post gaben 0,99 Prozent auf 32,14 Euro ab. Bei der Post soll heute ein Krisengespräch zwischen Gewerkschaft und Management Klarheit in den Streit um die geplante Ausweitung der Zustellgebiete bringen. Die Gewerkschaft fordert vom Post-Vorstand, diese Pläne wieder rückgängig zu machen, da sie dadurch eine massive Belastung für die Postler befürchtet. Das Management beruft sich auf eine kürzlich beschlossene Vereinbarung mit der Belegschaftsvertretung.

(APA)

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