In einem schwachen Umfeld bescherte die Nachricht über die Rückzahlung des Partizipationskapital der Erste Group dem ATX Verluste.
Die Wiener Börse ist am Montag mit deutlichen Verlusten in die Sitzung gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.224,83 Punkten nach 2.277,50 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein Minus von 52,67 Punkten bzw. 2,31 Prozent.
In einem international schwachen Umfeld ließ die Nachricht über die Rückzahlung des Partizipationskapital der Erste Group den ATX tief in die Verlustzone rutschen. Österreichs größte börsenotierte Bank plant heuer im dritten Quartal das ausstehende Partizipationskapital in Höhe von 1,76 Mrd. Euro zurückzuzahlen. Darin enthalten sind 1,205 Mrd. Euro Staatshilfen und 559 Mio. Euro von privaten Investoren, gab die Bank Montagfrüh ad hoc bekannt. Die Erste-Papiere sackten im Frühhandel um 6,08 Prozent auf 20,62 Euro ab.
Um die Rückzahlung zu stemmen, plant das Institut im dritten Quartal eine Kapitalerhöhung im Volumen von 660 Mio. Euro. Für 2013 rechnet die Erste Group nun mit einem Rückgang des Betriebsergebnisses von bis zu 5 Prozent. Zuvor wurde noch von einer stabilen Entwicklung ausgegangen, so ein Sprecher zur APA.
Als Grund für die Rückzahlung des PS-Kapitals nennt die Bank einen Anstieg der Kosten ab 2014. Durch den Wegfall der jährlichen Dividendenzahlungen auf das Partizipationskapital ab 2014 werde die Fähigkeit der Erste Group, Kapital zu bilden und die Kapitalquoten zu verbessern, gestärkt, heißt es in der Pflichtmitteilung.
Raiffeisen-Titel büßten daraufhin ebenfalls kräftige 2,85 Prozent auf 23,21 Euro ein. Klare Kursverluste setzte es auch für OMV, die um 3,09 Prozent auf 33,90 Euro absackten. Vienna Insurance Group verbilligten sich um 2,58 Prozent auf 34,91 Euro.
Bei den weiteren Schwergewichten blieben die Abschläge hingegen gering. Immofinanz fielen um 0,84 Prozent auf 2,96 Euro, voestalpine reduzierten sich um 0,57 Prozent auf 38,96 Euro und Andritz sanken um 0,54 Prozent auf 38,69 Euro.
Den Spitzenplatz im ATX übernahmen dagegen EVN, die 1,02 Prozent auf 9,90 Euro vorrücken konnten. Valneva setzten ihren Erholungskurs von Freitag fort und stiegen 0,92 Prozent auf 3,30 Euro.
Der ATX Prime notierte bei 1.096,43 Zählern und damit um 2,13 Prozent oder 23,84 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich sieben Titel mit höheren Kursen, 25 mit tieferen und keiner unverändert. In fünf Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 1.257.305 (Vortag: 416.799) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 36,237 (13,76) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.
(APA)