Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter tief in der Verlustzone

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
  • Drucken

Vor allem die gestrige Ankündigung der Fed-Chefin Janet Yellen, dass die Leitzinsen in den USA möglicherweise schon im Frühjahr 2015 angehoben werden, hielt die Aktienmärkte weiter in der Verlustzone.

Die Wiener Börse hat sich heute, Donnerstag, am Nachmittag bei moderatem Volumen mit sehr schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.454,18 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 29,51 Punkten bzw. 1,19 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,86 Prozent, FTSE/London -0,97 Prozent und CAC-40/Paris -0,76 Prozent.

Vor allem die gestrige Ankündigung der Fed-Chefin Janet Yellen, dass die Leitzinsen in den USA möglicherweise schon im Frühjahr 2015 angehoben werden, hielt die Aktienmärkte weiter in der Verlustzone. "Der erste Pflock ist eingerammt. Ein erster Zinsschritt im Frühjahr 2015 wird wahrscheinlich", konstatiert Fed-Beobachter Bernd Weidensteiner von der Commerzbank. Ob ihr die Bemerkung nur herausgerutscht oder Ausdruck ihrer gar nicht so weichen geldpolitischen Haltung ist, bleibt abzuwarten: "Erst die Zinserhöhung wird zeigen, aus welchem Holz sie geschnitzt ist", meint Weidensteiner.

Immobilienwerte im Fokus

Wenig begeistert präsentierten sich die Anleger an der Wiener Börse heute von den Zahlenwerken zweier Immobilienkonzerne: So hat der Wohnimmobilienkonzern conwert 2013 den Vorsteuergewinn ins Plus gedreht. Das Ergebnis vor Ertragssteuern (EBT) lag vorläufigen Zahlen zufolge bei 48,7 Mio. Euro, nach einem satten Verlust von 154,6 Mio. Euro im Jahr 2012. Die Bilanz lag einer ersten Stellungnahme der Baader Bank-Analysten zufolge im Rahmen der Erwartungen. Sie erwarten trotz des jüngsten Preisanstieges der conwert-Aktien eine positive Reaktion auf die Zahlen. Dennoch büßten die Papiere 0,96 Prozent auf 9,90 Euro ein.

Auch die Immofinanz legte Zahlen vor, der Konzern hat zwischen Mai 2013 und Jänner 2014 seinen Gewinn um 7,1 Prozent gesteigert. Im Geschäftsjahr 2013/14 stand nach neun Monaten ein Profit von 225,8 Mio. Euro zu Buche, nach 210,8 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. Das operative Ergebnis ist allerdings aufgrund von Immobilienverkäufen rückläufig, hieß es. Die Aktien verbilligten sich um 1,48 Prozent auf 3,46 Euro.

Schwergewichte geben an

Unter Druck gerieten zudem einige andere Schwergewichte: So verbilligten sich die Bankenwerte Erste Group und Raiffeisen um jeweils 1,89 Prozent, Andritz büßten 1,27 Prozent ein und voestalpine schwächten sich um 1,04 Prozent ab. Gut gesucht zeigten sich hingegen Lenzing, die 1,30 Prozent auf 41,96 Euro zulegten.

Mayr-Melnhof tendierten mit plus 0,49 Prozent bei 91,60 Euro. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) hatten zuvor ihr Votum von "buy" auf "hold" gesenkt. Auch das Kursziel für die Titel des Kartonherstellers wurde von 100,0 auf 95,0 Euro nach unten revidiert. Den Entzug der Kaufempfehlung begründeten die Experten mit einem Mangel an kurzfristigen Aktienkurstreibern. Die jüngsten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2013 wurden als "wenig anregend" bewertet.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Handelsstart bei 2.483,71 Punkten, das Tagestief lag gegen 14.15 Uhr bei 2.453,83 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,12 Prozent bei 1.225,55 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market neun Titel mit höheren Kursen, 25 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.178.932 (Vortag: 2.591.816) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 58,775 (88,28) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 192.677 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 9,29 Mio. Euro entspricht.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.