Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter klar im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Neben Gewinnmitnahmen machten Händler eine abgeschwächte Weltbank-Konjunkturprognose für das europaweit negative Sentiment verantwortlich.

Die Wiener Börse hat sich heute, Mittwoch, am Nachmittag bei schwachem Volumen weiterhin klar schwächer gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.555,35 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 30,49 Punkten bzw. 1,18 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,98 Prozent, FTSE/London -0,58 Prozent und CAC-40/Paris -0,75 Prozent.

Neben Gewinnmitnahmen machten Händler eine abgeschwächte Weltbank-Konjunkturprognose für das europaweit negative Sentiment verantwortlich. Wegen der Ukraine-Krise und des ungewöhnlich harten Winters in den USA erwartet die Weltbank heuer ein Wachstum der Weltwirtschaft von 2,8 Prozent, zuvor waren es 3,2 Prozent. Sorgen bereitet der Organisation auch die fortgesetzte Konjunkturschwäche in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Deren Wachstum werde heuer zum dritten Mal in Folge insgesamt unter fünf Prozent bleiben, hieß es.

Kapsch mit Gewinneinbruch

Im prime market der Wiener Börse setzte es für Kapsch TrafficCom nach dem erwarteten Gewinneinbruch im Geschäftsjahr 2013/14 ein Minus von 2,30 Prozent auf 36,05 Euro. Der Mautsystemanbieter hatte einen um herbe 83 Prozent gefallenen Nettogewinn für das Geschäftsjahr 2013/14 publiziert, Analysten hatten im APA-Konsensus gar einen Rückgang um 86 Prozent erwartet. Nun will die Kapsch TrafficCom keine Dividende bezahlen. Ihr Periodengewinn schrumpfte von 16,8 auf 2,9 Mio. Euro. Der Umsatz stagnierte bei 487 Mio. Euro, nach 488,9 im Jahr 2012/13.

Erste Group büßten 1,01 Prozent auf 26,02 Euro ein. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) hatten ihre Kaufempfehlung "Buy" für die Bankaktien gestrichen, ihr neues Votum lautet "Hold". Ihr Kursziel haben sie unterdessen minimal von 27,5 auf 28,0 Euro erhöht. Laut den RCB-Experten gibt es kurzfristig keine Impulsgeber für einen Kursanstieg bei der Erste-Aktie.

Raiffeisen deutlich im Minus

Auch die Papiere des Branchengenossen Raiffeisen Bank International (RBI) tendierten ex Dividende um 5,80 Prozent tiefer bei 25,16 Euro, um den Dividendenabschlag bereinigt lagen sie mit rund zwei Prozent im Minus und folgten somit dem international schwachen Branchentrend. Am Vortag hatte die US-Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) nachbörslich ihren Ausblick für sieben heimischen Banken gesenkt. Grund ist der Haircut-Plan für Papiere der Hypo Alpe-Adria über 900 Mio. Euro, die mit einer Haftung des Landes Kärnten versehen sind. Das "geplante Bail-In" habe dazu geführt, die Kreditausblicke auf negativ zu setzen, schrieben die Analysten von S&P. Das "CreditWatch" von S&P lautet nun für die Erste Group und RBI auf "A/Watch Neg/A1".

Die Post-Aktie fiel um 1,21 Prozent auf 35,84 Euro. Die Experten von JPMorgan haben ihr Kursziel für die Post-Titel von 32,1 auf 30,2 Euro gesenkt und ihre Empfehlung "Underweight" bestätigt. Buwog tendierten um 0,46 Prozent höher bei 14,28 Euro. Die Analysten der Erste Group haben die Coverage für Aktien der Immofinanz-Abspaltung Buwog mit der Kaufempfehlung "Buy" und dem Kursziel 16,7 Euro aufgenommen. Uniqa tendierten knapp behauptet bei 9,60 Euro, nachdem die RCB-Analysten ihr Kursziel um minimale 20 Cent auf 11,1 Euro angehoben und das Votum "Buy" bestätigt hatten.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 2.586,65 Punkten, das Tagestief lag um etwa 13.16 Uhr bei 2.547,12 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,06 Prozent bei 1.276,36 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 13 Titel mit höheren Kursen, 22 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.130.737 (Vortag: 2.401.675) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 94,005 (74,02) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 452.664 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 23,53 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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