Wiener Börse: ATX am Vormittag im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Das europäische Handelsumfeld tendierte zum Wochenauftakt ohne klare Richtung, jedoch in engerer Bandbreite als der heimische Leitindex.

Die Wiener Börse ist am Montag mit Verlusten in die Handelswoche gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.444,94 Punkten nach 2.460,31 Einheiten am Freitag errechnet, das ist ein Minus von 15,37 Punkten bzw. 0,62 Prozent.

Das europäische Handelsumfeld tendierte zum Wochenauftakt ohne klare Richtung, jedoch in engerer Bandbreite als der heimische Leitindex. Bereits vor Handelsstart wurde bekannt, dass deutsche Unternehmen ihre Produktion im Mai so stark gedrosselt haben, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Industrie, Baubranche und Energieerzeuger senkten ihren Ausstoß insgesamt um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das deutsche Wirtschaftsministerium bekanntgab.

Im Mai waren auch die deutschen Industrieaufträge mit 1,7 Prozent überraschend deutlich gesunken. Im weiteren Verlauf steht zudem der Sentix-Index für das Investorenvertrauen auf der Agenda.

Im Wiener prime market setzten unterdessen die Papiere der Erste Group mit plus 1,18 Prozent auf 19,72 Euro zu einer leichten Erholung an, nachdem sie am Freitag über 16 Prozent eingebrochen waren. Erste-Chef Andreas Treichl hatte wegen des schlecht laufenden Rumänien-Geschäfts der Erste-Tochter BCR einen Jahresverlust von 1,6 Mrd. Euro angekündigt.

Infolgedessen haben nun auch die Analysten der Citigroup ihr Kursziel die Erste Group von 26 auf 20 Euro deutlich reduziert. Zudem kürzen die Experten ihre Gewinnerwartungen für die kommenden drei Jahre. Aufgrund der negativen Überraschungen in Rumänien werfen die Citi-Experten in ihrer Analyse die Frage auf, ob die Erste Group sich noch auf weitere Vorfälle im Bezug auf den bevorstehenden Bilanzcheck (AQR) der Europäischen Zentralbank (EZB) einstellen muss.

Während die Aktien des Branchengenossen Raiffeisen unverändert bei 23,50 Euro tendierten, fielen Vienna Insurance Group um 1,84 Prozent auf 38,89 Euro und Immofinanz um 0,87 Prozent auf 2,63 Euro.

Strabag tendierten gut behauptet mit plus 0,13 Prozent bei 22,75 Euro. Gemeinsam mit dem italienischen Bauunternehmen Salini Impregilo hat die Strabag den Zuschlag für ein weiteres Baulos des Brennerbasistunnels (BBT) erhalten. Das Auftragsvolumen für die technisch schwierige Eisack-Unterquerung auf Südtiroler Gebiet betrage rund 300 Mio. Euro, teilte Salini mit.

Der ATX Prime notierte bei 1.226,48 Zählern und damit um 0,56 Prozent oder 6,94 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich neun Titel mit höheren Kursen, 24 mit tieferen und zwei unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 677.936 (Vortag: 2.689.927) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 24,014 (105,03) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

(APA)

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