Wiener Börse am Nachmittag: ATX klar im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Auch die übrigen europäischen Handelsplätze präsentierten sich zum Wochenbeginn überwiegend in der Verlustzone.

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei mäßigem Volumen mit schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.421,43 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 38,88 Punkten bzw. 1,58 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,37 Prozent, FTSE/London -0,31 Prozent und CAC-40/Paris -0,74 Prozent.

Auch die übrigen europäischen Handelsplätze präsentierten sich zum Wochenbeginn überwiegend in der Verlustzone. Bereits vor Handelsstart wurde bekannt, dass deutsche Unternehmen ihre Produktion im Mai so stark gedrosselt haben, wie seit zwei Jahren nicht mehr. Das Sentix-Investorenvertrauen zeichnete hingegen ein etwas freundlicheres Bild: Professionelle Börsenanleger sehen die Konjunktur der Eurozone im Aufwind. Der Sentix-Index stieg im Juli um 1,6 auf 10,1 Punkte nach zuletzt zwei Rückgängen in Folge.

Im Wiener prime market fielen die Papiere der Erste Group um 2,59 Prozent auf 18,98 Euro, nachdem sie am Freitag bereits um mehr als 16 Prozent eingebrochen waren. Erste-Chef Andreas Treichl hatte wegen des schlecht laufenden Rumänien-Geschäfts der Erste-Tochter BCR einen Jahresverlust von 1,6 Mrd. Euro angekündigt.

Infolgedessen haben nun auch die Analysten der Citigroup ihr Kursziel die Erste Group von 26 auf 20 Euro deutlich reduziert und ihre Empfehlung "Neutral" bestätigt. Zudem kürzen die Experten ihre Gewinnerwartungen für die kommenden drei Jahre. Aufgrund der negativen Überraschungen in Rumänien werfen die Citi-Experten in ihrer Analyse die Frage auf, ob die Erste Group sich noch auf weitere Vorfälle im Bezug auf den bevorstehenden Bilanzcheck (AQR) der Europäischen Zentralbank (EZB) einstellen muss. Auch die Experten von Kepler Cheuvreux kürzten ihr Preisziel von 24 auf 22 Euro und blieben beim Votum "Hold".

Wieder aufgenommen haben die Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) ihre Coverage der Immofinanz mit einem Kursziel von 3,15 Euro und der Empfehlung "Buy". Immofinanz tendierten mit minus 2,23 Prozent bei 2,59 Euro.

Strabag stiegen um 0,70 Prozent auf 22,88 Euro. Gemeinsam mit dem italienischen Bauunternehmen Salini Impregilo hat die Strabag den Zuschlag für ein weiteres Baulos des Brennerbasistunnels (BBT) erhalten. Das Auftragsvolumen für die technisch schwierige Eisack-Unterquerung auf Südtiroler Gebiet betrage rund 300 Mio. Euro, teilte Salini mit.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 2.464,25 Punkten, das Tagestief lag gegen 13.53 Uhr bei 2.421,20 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,41 Prozent bei 1.216,03 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market neun Titel mit höheren Kursen, 27 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.816.338 (Vortag: 7.124.217) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 91,107 (260,96) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 1.322.417 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 51,48 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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