Für Impulse könnte Börsianern zufolge das Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole sorgen.
Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit etwas leichterer Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.298,00 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 4,84 Punkten bzw. 0,21 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,33 Prozent, FTSE/London -0,10 Prozent und CAC-40/Paris -0,60 Prozent.
Der Aktienhandel verlief am Vormittag mangels wesentlicher Datenveröffentlichungen auch an den übrigen europäischen Handelsplätzen recht ruhig. Für Impulse könnte Börsianern zufolge das Notenbanker-Treffen im US-amerikanischen Jackson Hole sorgen. Dort wird heute neben der Fed-Chefin Janet Yellen auch EZB-Präsident Mario Draghi eine Rede halten, Investoren erhoffen sich davon weitere Aufschlüsse über die zukünftige Geldpolitik der beiden Notenbanken. Vor allem Äußerungen zum Arbeitsmarkt der USA stehen dabei im Fokus, da man seitens der Fed zuletzt erneut eine frühere Zinswende abhängig von einem rascheren Stellenaufbau gemacht hatte.
RBI weiter im Fokus
An der Wiener Börse wurden weiter die Zahlenvorlagen vom Vortag verarbeitet. Insbesondere die Raiffeisen Bank International (RBI) stand dabei im Fokus: Nachdem deren Anteilsscheine am Vortag gestützt von einem überraschend hohen Halbjahresgewinn noch über elf Prozent zugelegt hatten, verloren sie am Berichtstag 2,92 Prozent auf 20,15 Euro und rutschten damit ans untere Ende im prime market.
Dabei haben die Analysten der Deutschen Bank infolge der Halbjahreszahlen ihre RBI-Gewinnschätzungen für 2015 und 2016 um drei Prozent erhöht und ihr Votum "Hold" sowie ihr Kursziel von 24 Euro bestätigt. Auch die Berenberg Bank-Experten erneuerten ihre Bewertung "Hold" und ihr Preisziel von 26 Euro, sie bleiben aber wegen der Belastungen in Russland und Ungarn vorsichtig. Bestätigt haben auch die Analysten der Credit Suisse ihre Einstufung "Neutral" und ihr Kursziel von 26,90 Euro für die RBI, zudem wurden die Gewinnschätzungen für die Jahre 2014 bis 2016 wurden um drei bis fünf Prozent angehoben.
Ebenso schwach nach deren vortägiger Zahlenveröffentlichung zeigten sich Lenzing, die sich um 0,90 Prozent auf 45,83 Euro ermäßigten. Der Linzer Faserhersteller hatte einen um zwei Drittel gesunkenen Halbjahresgewinn mitgeteilt, vor allem fallende Preise hatten das Ergebnis belastet. Nun soll das im Vorjahr beschlossene Sparpaket verschärft werden, hieß es.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 09.55 Uhr bei 2.311,85 Punkten, das Tagestief lag gegen 11.39 Uhr bei 2.297,00 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,20 Prozent tiefer bei 1.154,96 Punkten. Im prime market zeigten sich 15 Titel mit höheren Kursen, 21 mit tieferen und keiner unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 920.198 (Vortag: 2.071.229) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 29,948 (63,97) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 248.313 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 9,65 Mio. Euro entspricht.
(APA)