Wiener Börse: ATX rutscht gut zwei Prozent ab

(c) Clemens Fabry/Die Presse
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Die Verschärfung der Ukraine-Krise drückt die Kurse. Bankaktien und Immowerte sind unter den größeren Verlierern.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag deutliche Kursverluste hinnehmen müssen. Der ATX rutschte 49,01 Punkte oder 2,09 Prozent auf 2.290,38 Einheiten ab. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 42 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.332 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,32 Prozent, DAX/Frankfurt -1,19 Prozent, FTSE/London -0,36 Prozent und CAC-40/Paris -0,65 Prozent.

Auch das internationale Börsenumfeld zeigte sich einheitlich im roten Bereich, wenn auch weniger deutlich. Marktbeobachter verwiesen zur Begründung vor allem auf eine Eskalation im Ukraine-Konflikt. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko hatte Russland einen Einmarsch in sein Land vorgeworfen. Ein Ort an der Küste des Asowschen Meeres wurde nach ukrainischen Angaben von russischen Truppen und prorussischen Separatisten eingenommen. Russland bestritt den Einsatz seiner Truppen in der Ukraine jedoch.

Die veröffentlichten Konjunkturdaten gerieten dadurch in den Hintergrund: Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich trotz einer abflauenden Konjunktur nicht weiter abgeschwächt, war bekannt geworden. Zudem haben sich die monetären Rahmenbedingungen im Euroraum im Juli erneut verbessert. Sowohl die Geldmenge als auch die Kreditvergabe hatten sich im Juli günstiger als erwartet entwickelt.

US-Wirtschaft wächst kräftiger als gedacht

Auch aktuelle US-Daten konnten die Märkte nicht nachhaltig bewegen: Die Daten vom US-Häusermarkt sind überraschend stark ausgefallen. Zudem war die Wirtschaft der Vereinigten Staaten im zweiten Quartal kräftiger gewachsen als gedacht. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe waren in der abgelaufenen Woche entgegen den Erwartungen von Experten gesunken.

Zu den größeren Verlierern in Wien und auch europaweit zählten Bankwerte. Am Wiener Aktienmarkt mussten Raiffeisen-Papiere ein Minus von 5,04 Prozent auf 19,96 Euro verbuchen und Erste Group-Aktien schwächten sich um 2,66 Prozent auf 19,23 Euro ab.

Auch einige Immobilientitel mussten Federn lassen. Conwert schlossen 3,10 Prozent tiefer bei 9,55 Euro und CA Immo schwächten sich um 2,15 Prozent auf 15,92 Euro ab. Die Analysten von HSBC haben ihre Einstufung für die CA Immo von "overweight" auf "neutral" gekürzt, das Kursziel jedoch von 16,00 auf 17,20 Euro erhöht.

Der Abschlag bei den Aktien von s Immo fiel mit minus 2,47 Prozent auf 5,85 Euro ebenfalls deutlich aus. Der Konzern hat im ersten Halbjahr mehr Gewinn erzielt, war vor Sitzungsbeginn bekannt geworden. Die Erlöse gingen wegen Immobilienverkäufen zurück.

Schwächer zeigten sich nach Zahlenvorlage auch EVN. Nach erheblichen Wertminderungen bei den Töchtern in Bulgarien und Mazedonien hat der Energieversorger in den ersten drei Quartalen 2013/14 wie erwartet einen Verlust eingefahren. EVN-Aktien schlossen 0,95 Prozent tiefer bei 10,40 Euro.

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(APA)

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