Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter im Plus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die zurückhaltende Tendenz wich somit einem weitgehend freundlichen Sentiment, insbesondere der Bankensektor präsentierte sich fester.

Die Wiener Börse hat sich heute, Donnerstag, am Nachmittag bei schwachem Volumen mit freundlicher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.298,45 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 15,61 Punkten bzw. 0,68 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,88 Prozent, FTSE/London +0,39 Prozent und CAC-40/Paris +0,56 Prozent.

Die zurückhaltende Tendenz an Europas Aktienmärkten wich somit einem weitgehend freundlichen Sentiment, insbesondere der Bankensektor präsentierte sich fester. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) mitgeteilt, dass weit weniger Interesse an ihrer neuen zielgerichteten Langfrist-Geldspritze bestand als erwartet. 255 Banken aus den Euro-Ländern sicherten sich insgesamt 82 Mrd. Euro, wie die EZB am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten dagegen mit dem Abruf von gut 130 Mrd. Euro gerechnet.

Schottland im Fokus

Offen bleibt nun, ob die geringe Nachfrage nach den TLTROs die EZB zu einem Anleihenkaufprogramm ('Quantitative Easing') animiert. Eine Analystin von Nordea sieht dies nicht zwangsläufig als logische Konsequenz. Unterdessen verweist ein Experte von ADM Investor Services auf Zurückhaltung der Eurozonen-Banken im Vorfeld der Stresstests durch die EZB.

Zudem blicken die Investoren auch gespannt nach Schottland, wo heute über eine Abspaltung vom Vereinigten Königreich abgestimmt wird. Dabei zeichnet sich ein knappes Ergebnis ab. Zwar lag das "Nein"-Lager in den letzten Umfragen mit vier Prozentpunkten weiter leicht vorn. Allerdings sind demnach noch bis zu 14 Prozent der Wähler unentschieden, ob sie den seit mehr als 300 Jahren bestehenden Bund mit England lösen wollen.

FACC im Plus

Die Wiener Börse präsentierte sich bei äußerst dünner Meldungslage freundlich, wobei die Bankaktien Raiffeisen (plus 1,16 Prozent auf 20,45 Euro) und Erste Group (plus 2,15 Prozent auf 19,52 Euro) dem europaweit festen Branchentrend folgten.

Zu den größten Gewinnern im prime market zählten auch FACC, die sich um 2,60 Prozent auf 8,28 Euro verteuerten. Zuvor hatten die Analysten von JPMorgan die Bewertung der Aktie des Flugzeugteileherstellers mit der Kaufempfehlung "Overweight" und einem Kursziel von 10,50 Euro gestartet.

Weniger positiv schätzen die Analysten der Schweizer Großbank UBS die künftige Marktlage für den Baustoffkonzern Wienerberger ein. Im Rahmen einer Sektoranalyse strichen sie wegen der schwachen Konjunkturlage in Europa ihre Kaufempfehlung für die Wienerberger-Aktie, die sie nun "Neutral" mit einem Kursziel von 12,3 statt zuvor 15,3 Euro bewerten.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Mittag bei 2.302,85 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.281,36 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,67 Prozent bei 1.153,79 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 24 Titel mit höheren Kursen, zwölf mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.253.643 (Vortag: 2.333.951) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 54,420 (67,81) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher OMV mit 189.898 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 10,48 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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