Wiener Börse: ATX grenzt am Nachmittag seine Gewinne ein

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Recht rasch verpuffte der leichte Aufwärtstrend, den das schottische "Nein" den Aktienmärkten Europas verliehen hatte.

Die Wiener Börse hat heute, Freitag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen ihre Vormittagsgewinne eingegrenzt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.311,37 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 8,75 Punkten bzw. 0,38 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,16 Prozent, FTSE/London +0,59 Prozent und CAC-40/Paris -0,21 Prozent.

Recht rasch verpuffte der leichte Aufwärtstrend, den das schottische "Nein" beim Unabhängigkeitsreferendum vom Vortag den Aktienmärkten Europas verliehen hatte. 55,3 Prozent und damit 2,0 Millionen Schotten stimmten für den Verbleib des Landes im Vereinigten Königreich. Lediglich 1,6 Millionen Urnengänger wollten den Austritt aus dem Bündnis. Dennoch rutschten einige europäische Aktienmärkte bis zum frühen Nachmittag bereits in die Verlustzone.

Immofinanz im Fokus

An der Wiener Börse rückten die Aktien der Immofinanz in den Blickpunkt. Der Immo-Konzern brachte vorläufige Zahlen für das erste Quartal 2014/15, die ein Konzernergebnis von minus 14,0 Mio. Euro (Vorjahreszeitraum: plus 119,8 Mio. Euro) ausweisen. Belastet haben zwischen Anfang Mai und Ende Juli durch die Aufwertung des Rubels bedingte "negative Effekte aus der währungsbedingten Neubewertung des Immobilienvermögens", hieß es in der Aussendung. Immofinanz verbilligten sich um 0,59 Prozent auf 2,35 Euro.

Zudem gab es zum Wochenausklang einige Analystenstimmen. So rangierten die Aktien des Verbund mit plus 2,82 Prozent auf 15,29 Euro unter den größten Tagesgewinnern, zuvor hatten die Experten der Berenberg Bank das Papier von "Sell" auf "Buy" und ihr Kursziel von 12,2 auf 17,5 Euro deutlich hochgesetzt. Sie begründen den erheblich optimistischeren Ausblick mit der Erwartung höherer Energiepreise.

Banktitel uneinheitlich

Zu den heimischen Bankaktien Erste Group und Raiffeisen Bank International (RBI) äußerten sich die Wertpapierexperten von Barclays. Für die RBI-Titel wurde das Kursziel von 27,5 auf 24,7 Euro gekürzt. Die Empfehlung blieb dabei unverändert auf "Equal Weight". Die Analysten betonen die erwartete Sensitivität der RBI-Aktien hinsichtlich der russisch-ukrainischen Nachrichtenlage. RBI tendierten mit minus 1,63 Prozent bei 20,23 Euro.

Für die Erste Group schraubten die Barclays-Analysten ihr Preisziel von 21,4 auf 21,9 Euro hoch. Die Empfehlung beließen sie unverändert auf "Underweight". Die Analysten erwähnen mit dem Ungarngeschäft verbundene Risiken, während die Entwicklung der notleidenden Kredite in Rumänien nach Plan verlaufe. Erste Group verteuerten sich um 1,01 Prozent auf 19,60 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 10.25 Uhr bei 2.320,30 Punkten, das Tagestief lag zu Sitzungsbeginn bei 2.302,72 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,40 Prozent bei 1.160,29 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 20 Titel mit höheren Kursen, 14 mit tieferen und vier unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 17.288.267 (Vortag: 2.253.643) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 492,628 (54,42) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 2.216.819 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 87,30 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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