Wiener Börse: ATX grenzt am Nachmittag Verluste etwas ein

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Das Sentiment an den Aktienmärkten Europas war dabei im Vorfeld der Pressekonferenz von EZB-Chef Draghi durchgehend negativ.

Die Wiener Börse hat heute, Donnerstag, am Nachmittag bei mäßigem Volumen ihre Verluste etwas eingegrenzt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.177,91 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 12,3 Punkten bzw. 0,56 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,09 Prozent, FTSE/London -0,23 Prozent und CAC-40/Paris -0,25 Prozent.

Das Sentiment an den Aktienmärkten Europas war dabei im Vorfeld der Pressekonferenz von Mario Draghi, dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), durchgehend negativ. Nach der überraschenden Zinssenkung von 0,15 auf 0,05 Prozent im September belässt die EZB ihren Leitzins nun zunächst auf diesem Rekordtief. Der Einlagezins für Banken wurde auf minus 0,20 Prozent belassen. Von der Draghi-Pressekonferenz erhoffen sich Anleger Details zu möglichen weiteren geldpolitischen Maßnahmen der EZB.

EZB kann Fed-Lücke nicht füllen

Ein Analyst von CMC Markets sieht bereits das Ende der durch Zentralbankgeld gestützten, fünfjährigen Rally der Aktienmärkte infolge der Finanzkrise nahen. Da die US-Notenbank Federal Reserve ihr Anleihekaufprogramm (QE) in diesem Monat beendet, könne die EZB - egal, was sie heute bei ihrer Sitzung mitteilt - die entstehende Liquiditätslücke nicht füllen. Gemeinsam mit den geopolitischen Krisen und schwächelnden Konjunkturdaten rund um den Globus resultiere das in wachsender Verunsicherung.

Vor diesem wenig erbaulichen Ausblick verbilligten sich an der Wiener Börse insbesondere schwergewichtete Wertpapiere, die sich nachmittags allerdings etwas erholten. Unter den größten Verlierern tendierten OMV, die dem vom eingebrochenen Ölpreis belasteten Sektor mit einem Minus von 2,02 Prozent auf 25,93 Euro folgten. Auch Lenzing (minus 0,83 Prozent), Erste Group (minus 0,80 Prozent) und Immofinanz (minus 0,50 Prozent) säumten das Feld der namhaften Verlierer.

RHI deutlich Minus

Die Wertpapierexperten von Barclays reduzieren das Kursziel für Raiffeisen Bank International (RBI) von 24,7 auf 21,7 Euro. Die Empfehlung bleibt unverändert auf "Equal Weight". Auch die Analysten der Deutschen Bank haben ihr Kursziel für die RBI von 24 auf 19 Euro gesenkt. Demgegenüber blieb die Empfehlung weiterhin auf "Hold". Grund für die Kurszielreduktionen war die Gewinnwarnung, welche die RBI letzte Woche verlautbarte. RBI fielen 0,38 Prozent auf 17,10 Euro

RHI tendierten mit minus 1,98 Prozent bei 21,28 Euro. Die Analysten der Erste Group haben ihr Kursziel für die Aktie von 26,0 auf 26,30 erhöht. Das Votum bleibt unverändert "Buy".

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zu Handelsstart bei 2.188,66 Punkten, das Tagestief lag um etwa 10.12 Uhr bei 2.169,07 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,54 Prozent bei 1.097,84 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market fünf Titel mit höheren Kursen, 30 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.354.693 (Vortag: 2.395.436) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 77,903 (54,53) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher OMV mit 301.305 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 15,66 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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