Wiener Börse: Japans Geldflut hebt auch ATX klar ins Plus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Wochenausklang stand dabei ganz unter dem Stern einer unerwarteten Geldflut in Japan.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit fester Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.222,64 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 30,35 Punkten bzw. 1,38 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +1,76 Prozent, FTSE/London +1,13 Prozent und CAC-40/Paris +1,98 Prozent.

Der Wochenausklang stand dabei ganz unter dem Stern einer unerwarteten Geldflut: In Japan hatte die Notenbank Bank of Japan (BoJ) überraschend ihre Geldbasis noch stärker um jährlich 80 Billionen Yen (582 Milliarden Euro) ausgeweitet. Daraufhin zog der Tokioter Nikkei-225-Index knapp fünf Prozent an, auch die europäischen Börsen zeigten sich bereits am Vormittag klar in der Gewinnzone.

Wie vergessen scheint der erst zur Wochenmitte endgültig beschlossene Ausstieg der US-Notenbank Federal Reserve aus ihren Anleihekäufen. Dies mag auch daran liegen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt als baldige Käuferin von privaten Ramschanleihen vermutet wurde. Die Preise stagnieren jedenfalls weiter, die Inflation im Euroraum erhöhte sich im Oktober minimal auf 0,4 Prozent, nach 0,3 Prozent im September. Auch wenn dies kein großer Sprung sei, sieht ein Analyst der Credit Agricole die Eurozone damit auf dem richtigen Weg, um eine vielgefürchtete Deflation zu vermeiden.

An der Wiener Börse legte die Berichtssaison eine kleine Verschnaufpause ein. Nach der japanischen Geldlockerung präsentierten sich Bankaktien europaweit gut gesucht, auch in Wien legten Raiffeisen 3,48 Prozent auf 17,24 Euro und Erste Group 2,18 Prozent auf 20,41 Euro zu. Die Erste hatte am Vortag ihre Zahlen für das dritte Quartal veröffentlicht und gab dabei einen Verlust von 554,2 Mio. Euro bekannt.

Auch neue Analystenstimmen meldeten sich zum Wochenausklang zu Wort: Die Experten der Baader Bank strichen ihre Kaufempfehlung für die RHI senkten das Kursziel von 28 auf 23 Euro. Die RHI-Titel tendierten kaum verändert mit plus 0,26 Prozent bei 20,85 Euro.

Die JPMorgan-Analysten hoben wiederum ihr Preisziel für die Post-Aktie von 30,20 auf 35,00 Euro und bestätigten ihre Verkaufsempfehlung "Underweight". Die Papiere der Post tendierten mit minus 0,14 Prozent bei 38,88 Euro im festen Umfeld unter den lediglich zwei Kursverlierern im ATX.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 11.20 Uhr bei 2.224,68 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.192,59 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,34 Prozent höher bei 1.111,23 Punkten. Im prime market zeigten sich 30 Titel mit höheren Kursen, vier mit tieferen und einer unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.637.690 (Vortag: 2.494.198) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 69,56 (69,97) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 552.206 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 22,37 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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