Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter mit klaren Abschlägen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Auch an den europäischen Leitbörsen ging es nach schwachen Daten bergab. Die RBI-Aktien notieren nach Zahlen deutlich im Minus.

Die Wiener Börse hat sich heute, Donnerstag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.210,52 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 22,29 Punkten bzw. 1,00 Prozent.

Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,72 Prozent, FTSE/London -0,63 Prozent und CAC-40/Paris -1,19 Prozent. Der kombinierte Einkaufsmanagerindex für Industrie und Dienstleister in der Eurozone fiel im November um 0,7 auf 51,4 Punkte und sorgte damit für Enttäuschung unter den Anlegern. Im weiteren Handelsverlauf stehen noch eine Reihe wichtiger Daten auf der Agenda, darunter der Philly-Fed-Index aus den USA sowie das Verbrauchervertrauen aus der Eurozone.

RBI deutlich im Minus

In Wien lasteten vor allem die Kursverluste der Raiffeisen Bank International (RBI) auf dem ATX. Die Aktien sackten um 3,19 Prozent auf 15,50 Euro ab und bildeten damit das Schlusslicht auf der Kursliste. Hohen Abschreibungen und Kreditvorsorgen haben der Bank im dritten Quartal rote Zahlen beschert. Der Netto-Verlust belief sich auf 119 Mio. Euro. Nach neun Monaten ging sich jedoch in Summe noch ein Nettogewinn von 225 Mio. Euro aus.

Während Analysten zufolge die RBI-Ergebnisse für das dritte Quartal etwas über den Erwartungen ausgefallen waren, sind sich die Experten der Deutschen Bank, Credit Suisse und der Citigroup einig, dass das Zahlenwerk von einem pessimistischeren Ausblick überschattet werde. So hat die Bank zum dritten Mal in diesem Jahr hat ihre Kreditrisikovorsorgen erhöht und legt nun rund 1,8 Mrd. Euro für Problemkredite zurück. Zudem warnte das RBI-Management vor weiteren Belastungen, die sich aus einer Verschlechterung der Lage in der Ukraine und in Russland heuer noch ergeben könnten, schreiben die Citi-Analysten. Für das kommende Jahr 2015 erwartet die RBI jedoch wieder Gewinne in mittlerer dreistelliger Millionenhöhe.

Frauenthal an der Spitze der Kursliste

Daneben legten heute Kapsch TrafficCom, Rosenbauer, DO&CO und Frauenthal Quartalszahlen vor. Kapsch TrafficCom stiegen um 1,29 Prozent auf 16,84 Euro. Der Mautsystemanbieter hat im ersten Halbjahr 2014/15 das Ergebnis verbessert und den Umsatz leicht gesteigert.

Auch DO&CO (minus 1,95 Prozent auf 55,32 Euro) ist im ersten Halbjahr 2014/15 deutlich gewachsen und hat gut verdient. Der Konzernumsatz legte um 19,6 Prozent auf 395,65 Mio. Euro zu, der Konzerngewinn sogar um 75,1 Prozent auf 25,5 Mio. Euro.

Der Feuerwehrausrüster Rosenbauer hat in den ersten neun Monaten des Jahres um ein Viertel mehr verdient als in der gleichen Periode des Vorjahres. Auch sind die Auftragsbücher voll, sodass die Auslastung gesichert ist. Die Aktien tendierten um 0,01 Prozent tiefer bei 73,99 Euro.

Mit Plus 2,11 Prozent auf 8,70 Euro setzten sich Frauenthal an die Spitze des Wiener prime market. Der Mischkonzern hat für die fortzuführenden Bereiche - also ohne das Stahlfedern- und Stabilisatorengeschäft, das verkauft wird - einen Gewinn nach Steuern von 9,1 Mio. Euro ausgewiesen.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Handelsstart bei 2.236,60 Punkten, das Tagestief lag knapp vor 12.00 Uhr bei 2.205,73 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,89 Prozent bei 1.107,14 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 14 Titel mit höheren Kursen, 24 mit tieferen und keiner unverändert.

Bis dato wurden im prime market 2.627.081 (Vortag: 3.383.244) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 65,067 (68,65) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 703.625 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 21,81 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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