Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter mit schwacher Tendenz

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die österreichische Wirtschaft ist im dritten Quartal überraschend leicht geschrumpft. Die Lenzing-Aktie grenzt die Verluste nach dem angekündigtem Jobabbau etwas ein.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.262,03 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 19,76 Punkten bzw. 0,87 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,37 Prozent, FTSE/London -0,38 Prozent und CAC-40/Paris -0,40 Prozent.

Die österreichische Wirtschaft ist im dritten Quartal überraschend leicht geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte laut neuer Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) um 0,1 Prozent zurückgegangen sein. Bisher hatte man mit einer Stagnation gerechnet. In der Eurozone hat sich unterdessen die Entwicklung der Verbraucherpreise weiter abgeschwächt, die Inflationsrate sank im November auf 0,3 Prozent. In den USA stehen am Nachmittag keine Konjunkturdaten am Programm. Zudem findet an der Wall Street aufgrund des gestrigen "Thanksgiving"-Feiertags nur ein verkürzter Handel statt.

Lenzing leidet unter fallenden Preisen

In Wien hat der Faserhersteller Lenzing eine Verschärfung seines laufenden Sparprogramms angekündigt. Nachdem der Konzern schon im November 2013 die Streichung von 600 Vollzeit-Jobs bekannt gegeben hatte, sind nun bis zu 250 weitere Arbeitsplätze betroffen. Lenzing leidet seit langem unter stark fallenden Faserpreisen. Die Papiere verloren zuletzt 1,02 Prozent auf 53,40 Euro und haben damit ihre noch deutlicheren Verluste vom Vormittag etwas eingrenzt.

Bereits zuvor hat die Strabag Neunmonatszahlen vorgelegt und eine deutliche Gewinnsteigerung berichtet. Demnach erhöhte sich der operative Gewinn (EBIT) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres von 39,63 auf 64,28 Mio. Euro und das Konzernergebnis drehte von minus 2,18 auf plus 14,4 Mio. Euro. Am Nachmittag notierten die Strabag-Titel mit einem Plus von 0,25 Prozent auf 18,28 Euro etwas höher.

OMV verlieren deutlich

Deutlich schwächer zeigten sich die Ölwerte: Die Papiere der OMV verloren als umsatzstärkste Aktie im prime market 4,39 Prozent auf 23,21 Euro, für Schoeller-Bleckmann ging es mit einem Minus von 4,57 Prozent auf 64,10 Euro noch deutlicher hinab. Die OPEC hat sich bei ihrem Treffen am Vortag auf keine Kürzung des Produktionsziel verständigen können. Die Ölpreise sind daraufhin deutlich gesunken, die Rohstoff-Analysten der Commerzbank sprechen von einem "regelrechten Ausverkauf".

Im Spitzenfeld des prime market notierten hingegen CA Immo mit einem Plus von 3,08 Prozent auf 15,88 Euro. Die zypriotische O1 Group Ltd. hat nun offiziell das angekündigte Angebot zum Erwerb weiterer Teile der Immobiliengesellschaft gelegt. Derzeit hält die Gruppe 16,15 Prozent. Offeriert werden 18,50 Euro je Aktie. In einem Kommentar bezeichneten die Analysten der Baader Bank das Angebot als "sehr attraktiv" und empfahlen Anlegern, darauf einzugehen.

Die Aktien der Branchenkollegin S Immo gewannen 0,50 Prozent auf 6,06 Euro. In einer neuen Studie haben die Analysten von SRC Research ihre Kaufempfehlung und ihr Kursziel von 7,50 Euro für die Aktien bestätigt. Das operative Geschäft sei solide, auch schwierige Märkten wie Ungarn dürften sich positiv entwickeln.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Handelsbeginn bei 2.285,97 Punkten, das Tagestief lag kurz nach 11.00 Uhr bei 2.254,25 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,79 Prozent bei 1.132,07 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market zwölf Titel mit höheren Kursen, 23 mit tieferen und einer unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.673.359 (Vortag: 2.106.547) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 91,670 (46,41) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher OMV mit 761.205 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 35,32 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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