Wiener Börse: ATX weitet am Nachmittag Verluste aus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der ATX war bereits bis Mittag klar ins Minus gerutscht und weitete seine Verluste wie die Mehrheit der europäischen Aktienbörsen aus.

Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.217,08 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 35,06 Punkten bzw. 1,56 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,21 Prozent, FTSE/London -0,50 Prozent und CAC-40/Paris -1,17 Prozent.

Der ATX war bereits bis Mittag klar ins Minus gerutscht und weitete seine Verluste wie die Mehrheit der europäischen Aktienbörsen bis zum frühen Nachmittag aus. Börsianer begründeten die Verunsicherung mit dem Gezerre rund um einen Schuldenschnitt für Griechenland nach dem hellenischen Machtwechsel, auch einige Konzernbilanzen enttäuschten. Impulse könnten am Nachmittag von US-Konjunkturdaten kommen. So werden im Verlauf der Auftragseingang langlebiger Güter im Dezember, das Verbrauchervertrauen im Jänner sowie einige Immobilienbarometer publiziert.

AT&S mit guten Zahlen

An der Wiener Börse kommt unterdessen die Berichtssaison immer mehr in Schwung. So hat der steirische Leiterplattenhersteller AT&S seinen Gewinn in den ersten drei Quartalen im Geschäftsjahr 2014/15 kräftig gesteigert. Es gab ein Plus von 65,4 Prozent auf 50,3 Mio. Euro. Der Ausblick für das Gesamtjahr wird angehoben, der Umsatz sollte um 6 bis 7 Prozent auf 623 bis 633 Mio. Euro steigen. Aktien von AT&S legten infolge 3,39 Prozent auf 11,28 Euro zu.

Keine Unterstützung lieferten jüngste Prämienzahlen der Aktie der Vienna Insurance Group (VIG), die sich um 1,41 Prozent verbilligte. Die Versicherung hat voriges Jahr 9,374 Mrd. Euro an verrechneten Prämien eingenommen, um 0,1 Prozent weniger als 2013. Bereinigt um Sondereffekte entspreche das einem organischen Wachstum von 2,6 Prozent, hieß es. Die Analysten der Baader Bank sehen in einer ersten Reaktion zwar "solide" Ergebnisse in den Kernmärkten der VIG, jedoch auch negative Währungseffekte. Man sei aber zuversichtlich, dass die Schwachstellen des Versicherers in Rumänien und Italien aufgebessert werden.

Raiffeisen verliert weiter

Ihre jüngste Talfahrt setzte die Aktie der Raiffeisen Bank International (RBI) fort, sie verlor 3,32 Prozent auf 9,60 Euro und fiel im Verlauf auf neue Allzeittiefststände unter 9,6 Euro. Bereits am Vortag war die Raiffeisen-Aktie schwächster ATX-Wert gewesen, am vergangenen Freitag war sie gar um knapp zehn Prozent eingebrochen. Das Management der RBI hat neuerlich aufgeflammte Gerüchte um einen Verkauf ihrer russischen Tochterbank zurückgewiesen. Davor war am Montag die russische Alfa Bank für die RBI-Tochter ins Gespräch gebracht worden. RBI-Chef Karl Sevelda spricht im "Standard" von "Gerüchten, die jeder Grundlage entbehren".

Auch bei der Immofinanz bereitet das Russlandgeschäft den Analysten von Barclays Sorgen, sie haben die Bewertung der Aktien mit dem Votum "Equal Weight" begonnen. Das Kursziel wurde bei 2,39 Euro festgesetzt. Die Barclays-Experten sehen auf die Immofinanz in der kurzen Frist starken Gegenwind zukommen, was vorrangig an der Russland- und CEE-Exposure des Konzerns liege. Immofinanz verloren 1,87 Prozent auf 2,10 Euro.

Auch UNIQA verloren nach einer Analystenstimme 2,15 Prozent auf 7,37 Euro. Die Experten der UBS haben ihr Kursziel für die Aktien der Versicherung von 9,40 Euro auf 8,10 Euro nach unten revidiert. Das Anlagevotum lautet indessen unverändert "Neutral".

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.25 Uhr bei 2.253,76 Punkten, das Tagestief lag um etwa 12.38 Uhr bei 2.216,33 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,36 Prozent bei 1.121,74 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market zehn Titel mit höheren Kursen, 27 mit tieferen und einer unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 4.103.566 (Vortag: 3.540.081) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 107,388 (92,55) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 1.072.837 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 21,04 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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