Wiener Börse am Abend: ATX grenzt im Späthandel Verluste ein

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Das internationale Börsenumfeld lieferte keine klaren Impulse, auch die Konjunkturdatenveröffentlichungen wurden wenig beachtet. Vielmehr sorgten Unternehmensnachrichten für Bewegung.

Die Wiener Börse hat am Donnerstag im Späthandel ihre Verluste teilweise eingrenzen können und etwas schwächer geschlossen. Der ATX fiel 7,01 Punkte oder 0,32 Prozent auf 2.187,13 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 17 Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.170 Punkten.

Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr:

  • Dow Jones/New York +0,25 Prozent
  • DAX/Frankfurt +0,21 Prozent
  • FTSE/London -0,30 Prozent
  • CAC-40/Paris +0,40 Prozent.

Das internationale Börsenumfeld lieferte damit keine klaren Impulse auch die Konjunkturdatenveröffentlichungen wurden wenig beachtet. Vielmehr sorgten Unternehmensnachrichten für Bewegung.

Raiffeisen Bank International (RBI) fuhr nach kräftigen Verlusten in den vergangenen Wochen ein sattes Plus von 11,60 Prozent auf 10,05 Euro ein. In einer Telefonkonferenz erläuterte der Finanzvorstand Martin Grüll am Vormittag, dass sich die RBI von mehr als 25 Prozent der Anteile an ihrer polnischen Tochter Polbank trennen könnte. Bisher war mit den polnischen Aufsichtsbehörden vereinbart, dass bis Mitte 2016 rund 15 Prozent der polnischen Bank an die Börse von Warschau gebracht werden. Das war Teil der Vereinbarungen bei der Übernahme. Das könnte nun schneller gehen. Entscheidungen seien dazu aber noch nicht gefallen, sagte Grüll.

Nach Aufsichtsratsberatungen hat die RBI Mittwochabend erstmals einen Umfang ihres Redimensionierungsprogramms genannt: 20 Prozent der Bilanzrisiken sollen wegfallen: Zum Teil laufen Geschäfte (Kredite) aus, zum anderen werden unrentable oder nicht-strategische Unternehmensteile abgestoßen oder Sparten bzw. Einheiten abgegeben werden, die zu viel Kapital binden.

Zudem steht Raiffeisen auch in Österreich vor einem massiven Umbau, um Kosten zu senken und Kapital zu schonen. Von einem Ende des dreistufigen Aufbaues - Raiffeisenbanken/Raikas, Raiffeisen-Landesbanken, Raiffeisen Zentralbank (RZB) - wollen die wenigsten etwas wissen. Wohl aber werden auf verschiedenen Ebenen Varianten für Konsolidierungen und Fusionen gewälzt, heißt es. Einige Optionen sollen schon wieder vom Tisch sein. Auf seine Kapitalvorteile durchgerechnet wurde nach APA-Informationen etwa bereits eine Vollfusion von RZB mit der RBI. Derzeit hält die RZB 60,7 Prozent der RBI-Anteile. Die Aktien der Branchenkollegin Erste Group schlossen moderate 0,40 Prozent höher bei 19,05 Euro.

OMV-Papiere sackten hingegen 2,26 Prozent auf 22,02 Euro ab. Im vierten Quartal hat der Mineralöl-Konzern laut Trading Statement im Schnitt 318.000 Barrel Öl-Äquivalent pro Tag (boe/d) gefördert, davon 182.000 boe/d die OMV Petrom. Das war etwas mehr als im Vorquartal und deutlich mehr als ein Jahr zuvor. Allerdings musste die OMV im Schlussquartal 2014 im operativen Ergebnis Netto-Sonderaufwendungen in Höhe von rund 700 Mio. Euro hinnehmen, hauptsächlich aufgrund von Wertberichtigungen bei der türkischen Petrol Ofisi und dem Power-Geschäft der OMV Petrom in Rumänien. Die Aktien des Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckmann knickten am Ende des prime market um 6,45 Prozent auf 51,45 Euro ein.

(APA)

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