Wiener Börse: ATX tendiert in der Gewinnzone

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nach einem impulsarmen Vormittagshandel richteten sich am Nachmittag die Blicke auf neue Daten aus den USA.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit Kursgewinnen gezeigt. Der ATX wurde knapp nach 14.30 Uhr mit 2.195,91 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 8,78 Punkten bzw. 0,40 Prozent. An den europäischen Leitbörsen ging es mehrheitlich bergab. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,33 Prozent, FTSE/London -0,27 Prozent und CAC-40/Paris -0,36 Prozent.

Nach einem impulsarmen Vormittagshandel richteten sich am Nachmittag die Blicke auf neue Daten aus den USA. Ende 2014 hat die US-Wirtschaft überraschend deutlich an Schwung verloren. Im vierten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) annualisiert einer ersten Schätzung zufolge um 2,6 Prozent gewachsen. Am Markt war mit einem stärkeren Wachstum um durchschnittlich drei Prozent gerechnet worden. Die europäischen Börsen reagierten vorerst kaum auf die Daten, der Euro zeigte sich indessen etwas unterstützt.

Am Vormittag kamen bereits Wachstumsdaten aus der Eurozone. Diese Daten hatten die Märkte jedoch nicht nachhaltig bewegt. Im vierten Quartal wuchs das spanische BIP um 0,7 Prozent zum Vorquartal und damit so stark wie seit sieben Jahren nicht mehr. Der Anstieg lag damit um 0,2 Punkten über den Markterwartungen. Österreichs Wirtschaft hat indessen im zweiten Halbjahr 2014 stagniert.

In Wien blieben wichtige Unternehmensnachrichten dünn gesät. An die Spitze des ATX setzten sich Raiffeisen (RBI). Die Aktien zogen zum Wochenschluss erneut um 3,48 Prozent auf 10,40 Euro an. Bereits am Vortag sprangen die Papiere um elfeinhalb Prozent nach oben, nachdem Finanzvorstand Martin Grüll angekündigt hatte, dass sich die RBI von mehr als 25 Prozent der Anteile an ihrer polnischen Tochter Polbank trennen könnte.

Auch Erste Group waren mit plus 1,34 Prozent auf 19,30 Euro gesucht. Unter den weiteren Indexschwergewichten stiegen OMV um 0,66 Prozent auf 22,17 Euro. Die Analysten der UBS haben ihre Gewinnprognosen 2014 für die OMV angehoben. Das Votum "Neutral" sowie das Kursziel von 24,00 Euro blieben indessen unverändert.

Lenzing zählten dagegen mit minus 1,93 Prozent auf 57,47 Euro zu den größten Kursverlierern. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben ihre Empfehlung für die Aktie des Faserherstellers Lenzing von "buy" auf "hold" revidiert. Das Kursziel von 60 Euro wurde bestätigt.

Telekom Austria verloren 1,43 Prozent auf 5,84 Euro. Die Mitbewerber des Telekom-Konzerns warnen vor einer Remonopolisierung: Vom 30 Mio. Euro schweren Förderprogramm "Breitband Austria 2013" sind 71 Prozent an die Telekom Austria gegangen, rechnet der Verband der Alternativen Telekombetreiber (VAT) vor. Sollte dieses Ungleichgewicht auch bei der Breitbandmilliarde auftreten, dann sei dies eine "Remonopolisierungshilfe" statt einer Infrastrukturförderung, so VAT-Präsident und "3"-Chef Jan Trionow.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 13.45 Uhr bei 2.203,57 Punkten, das Tagestief lag um 10.20 Uhr bei 2.186,37 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,36 Prozent bei 1.111,00 Zählern. Gegen 14.30 Uhr notierten im prime market 21 Titel mit höheren Kursen, 13 mit tieferen und vier unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.943.735 (Vortag: 6.133.654) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 104,200 (150,33) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 982.640 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 20,49 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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