Wiener Börse: ATX geht gut behauptet ins Wochenende

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nach einem freundlichen Frühhandel trübten im Verlauf erneute Sorgen um Griechenland die Stimmung etwas ein.

Die Wiener Börse hat die Handelswoche mit gut behaupteter Tendenz beendet. Der ATX stieg um 3,98 Punkte oder 0,18 Prozent auf 2.191,11 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund elf Punkte über der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.180 Punkten.

Damit stemmte sich der ATX zum Wochenschluss gegen den europäischen Trend. An den Börsen Europas gab es überwiegend Kursverluste zu verzeichnen. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,80 Prozent, DAX/Frankfurt -0,71 Prozent, FTSE/London -0,81 Prozent und CAC-40/Paris -0,93 Prozent.

Nach einem freundlichen Frühhandel trübten im Verlauf erneute Sorgen um Griechenland die Stimmung etwas ein. Auch an der Wall Street startete der Handel nach schwachen US-Wachstumsdaten im roten Bereich. Die US-Wirtschaft hat Ende 2014 überraschend deutlich an Schwung verloren. Im vierten Quartal ist das Bruttoinlandsprodukt (BIP) annualisiert einer ersten Schätzung zufolge um 2,6 Prozent gewachsen. Am Markt war mit einem stärkeren Wachstum um durchschnittlich drei Prozent gerechnet worden.

In Wien gab es heute kaum nennenswerte Unternehmensnachrichten dünn gesät. Gestützt wurde der ATX von Kursgewinnen in Bankwerten. Raiffeisen kletterten um weitere 3,48 Prozent auf 10,40 Euro nach oben. Die Aktien der Raiffeisen Bank International (RBI) waren bereits am Vortag um elfeinhalb Prozent nach oben gesprungen, nachdem Finanzvorstand Martin Grüll angekündigt hatte, dass sich die RBI von mehr als 25 Prozent der Anteile an ihrer polnischen Tochter Polbank trennen könnte.

Die Papiere des Branchenkollegen Erste Group schlossen ebenfalls um 0,95 Prozent höher bei 19,23 Euro. Unter den weiteren Indexschwergewichten stiegen außerdem OMV um 0,25 Prozent auf 22,08 Euro. Die Analysten der UBS haben ihre Gewinnprognosen 2014 für die OMV angehoben. Das Votum "Neutral" sowie das Kursziel von 24,00 Euro blieben indessen unverändert.

Lenzing fielen dagegen um klare 2,12 Prozent auf 57,36 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben ihre Empfehlung für die Aktie des Faserherstellers Lenzing von "buy" auf "hold" revidiert. Das Kursziel von 60 Euro wurde bestätigt.

Unter den größten Kursverlierern schlossen Telekom Austria mit minus 2,09 Prozent auf 5,80 Euro. Die Mitbewerber des Telekom-Konzerns warnten vor einer Remonopolisierung: Vom 30 Mio. Euro schweren Förderprogramm "Breitband Austria 2013" sind 71 Prozent an die Telekom Austria gegangen, rechnete der Verband der Alternativen Telekombetreiber (VAT) vor. Sollte dieses Ungleichgewicht auch bei der Breitbandmilliarde auftreten, dann sei dies eine "Remonopolisierungshilfe" statt einer Infrastrukturförderung, so VAT-Präsident und "3"-Chef Jan Trionow.

Für die kommende Handelswoche erwarten die Erste Group-Analysten nicht allzu viel Bewegung beim ATX. In ihrem wöchentlichen Ausblick "Equity Weekly" sprechen die Marktexperten von einer kurzfristigen Seitwärtstendenz zwischen 2.170 und 2.255 Punkten, mittelfristig sehen die Analysten jedoch etwas Aufwärtspotenzial beim Wiener Leitindex. Auch unternehmensseitig dürfte es ruhig bleiben - es stehen lediglich am Freitag die Gesamtjahreszahlen von Palfinger auf der Agenda.

(APA)

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