Wiener Börse: ATX dreht zu Mittag ins Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Europaweit blieben die wichtigsten Aktienindizes zwar in enger Bandbreite, jedoch mit überwiegend negativer Tendenz.

Die Wiener Börse hat heute, Freitag, bis Mittag bei moderatem Volumen ins Minus gedreht. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.473,48 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 4,1 Punkten bzw. 0,17 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,11 Prozent, FTSE/London -0,16 Prozent und CAC-40/Paris -0,04 Prozent.

Europaweit blieben die wichtigsten Aktienindizes zwar in enger Bandbreite, jedoch mit überwiegend negativer Tendenz. Dabei kamen positive Nachrichten aus Südeuropa: In Spanien fielen die Preise im Februar im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozent und damit weniger stark als mit 1,5 Prozent von Ökonomen vermutet. In Italien kam es im Jahresvergleich gar zu einer Teuerung von 0,1 Prozent, während ein Rückgang von 0,3 Prozent erwartet worden war.

Zahlen im Fokus

Im weiteren Verlauf werden neben Inflationszahlen und Deutschland auch zahlreiche US-Konjunkturdaten publiziert, darunter der Einkaufsmanagerindex aus der Region Chicago und die Zweitschätzung zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Schlussquartal 2014. Die Experten der Helaba erwarten beim US-BIP eine Abwärtsrevision, die der Zinserhöhungserwartung nicht zuträglich sein werde. Den Chicago-Einkaufsmanagerindex erwarten sie "deutlich in der Expansionszone", jedoch mit einem Rückgang im Monatsvergleich.

An der Wiener Börse tendierten Erste Group nach Zahlen um 0,53 Prozent tiefer bei 23,30 Euro. Die Bank hatte für das Geschäftsjahr 2014 zwar einen Jahresverlust von 1,44 Mrd. Euro publiziert, machte im Schlussquartal jedoch 42 Mio. Euro Nettogewinn. Der Ausblick wurde vom Erste-Management bestätigt, 2015 erwartet die Bank beim Betriebsgewinn einen Rückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich. Grund sind u.a. die Franken-Kredite in Osttöchtern.

Raiffeisen deutlich im Minus

Die Analysten der Citigroup werten das Zahlenwert der Erste Group fürs abgelaufene Geschäftsjahr als "solide", insbesondere bezüglich des Kapitalstocks der Bank. Jedoch seien ob des momentan recht hohen Preises der Erste-Aktie keine größeren Kursaufschläge zu erwarten, hieß es weiter.

Ein größeres Minus setzte es für den Branchengenossen Raiffeisen, dessen Aktie mit minus 1,98 Prozent schwächster Wert im ATX waren. Gefolgt wurden sie von Andritz, die 1,63 Prozent verloren. Der steirische Anlagenbauer ist laut "WirtschaftsBlatt" in Rumänien mit einer Garantieforderung über acht Mio. Euro seitens des insolventen Kraftwerksbetreibers Hidroelectrica konfrontiert. Bei dem Streit gehe es um Korrosionsschäden, bei fünf Kraftwerken aufgetreten seien, heißt es in dem Bericht. Zuletzt habe das Landesgericht für Zivilrechtssachen Wien gegen die Andritz Hydro entschieden, nun bleibe Andritz noch der Weg zum Obersten Gerichtshof.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.50 Uhr bei 2.490,05 Punkten, das Tagestief lag kurz vor Mittag bei 2.468,58 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,18 Prozent tiefer bei 1.246,18 Punkten. Im prime market zeigten sich 19 Titel mit höheren Kursen, 20 mit tieferen und keiner unverändert.

Bis dato wurden im prime market 3.110.046 (Vortag: 3.717.476) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 73,440 (73,54) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 300.530 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 14,23 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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