Wiener Börse: ATX baut am Nachmittag Gewinne aus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die europäischen Leitbörsen waren vormittags ins Minus gerutscht. Im weiteren Verlauf konnten die Handelsplätze jedoch allesamt ins Plus drehen.

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei schwachem Volumen deutlicher ins Plus vorgearbeitet. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.653,84 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 15,99 Punkten bzw. 0,61 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +1,30 Prozent, FTSE/London +0,38 Prozent und CAC-40/Paris +0,65 Prozent.

Die neue Woche begann an der Wiener Börse, wie die vergangene geendet hatte: Ohne wesentliche Impulse und nennenswertes Handelsgeschehen. Die europäischen Leitbörsen waren vormittags ins Minus gerutscht, Börsianer verwiesen auf Zurückhaltung vor der US-Notenbanksitzung und den US-BIP-Zahlen am Mittwoch und auf Gewinnmitnahmen. Im weiteren Verlauf konnten die Handelsplätze jedoch allesamt ins Plus drehen.

Chinas Industrie schwächelt

Schlechte Nachrichten gab es unterdessen einmal mehr aus China: Dort macht die jüngst schwächelnde Industrie weniger Gewinn. Im ersten Quartal fiel er binnen Jahresfrist um 2,7 Prozent auf umgerechnet 186 Mrd. Euro. Auch für die deutsche Wirtschaft erwarten Experten vorerst keine Besserung: Das deutsche IW-Institut befürchtet 2016 eine spürbare Abkühlung der deutschen Konjunktur und macht dafür vor allem die Regierung verantwortlich. In Spanien wiederum erwartet die Regierung für dieses Jahr ein beträchtliches wirtschaftliches Wachstum von 2,9 Prozent für 2015.

Unterdessen profitieren Ölwerte auch in Wien weiter von der Erholung der Preise. Nachdem die OMV-Aktie bereits in der vergangenen Woche 3,9 Prozent gestiegen war, verteuerte sie sich zum Wochenauftakt um 2,63 Prozent. Auch SBO erhöhten sich um 1,06 Prozent. Die steigenden Ölpreise werden von den Gefechten im Jemen unterstützt, hieß es aus dem Handel. Am Wochenende hatte sich die Kämpfe zwischen schiitischen Houthi-Rebellen und regierungstreuen sunnitischen Kräften ausgeweitet. Auch dass die aktiven US-Ölbohrungen nun schon seit 20 Wochen weniger werden ist nicht nur ein neuer Minus-Rekord, sondern stützt die momentane Hausse des Ölpreises.

Palfinger weiter auf Erholungskurs

Stärkster Wert im Wiener prime market waren Palfinger, die sich um 4,55 Prozent erhöhten. In der vergangenen Woche war die Aktie des Salzburger Kranherstellers um knapp acht Prozent gestiegen, am Donnerstag wird der Konzern seine Zahlen zum Auftaktquartal 2015 veröffentlichen.

Schwächer zeigten sich Telekom Austria mit minus 0,98 Prozent auf 6,46 Euro. Analysten der Raiffeisen Centrobank (RCB) haben in einer Reaktion auf die Quartalszahlen vom vergangenen Mittwoch ihre Kaufempfehlung für die Telekom-Aktie gestrichen und das Papier von "Buy" auf "Hold" abgestuft. Gleichzeitig erhöhten sie ihr Kursziel für die Titel von 6,70 Euro auf 7,10 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 14.05 Uhr bei 2.657,04 Punkten, das Tagestief lag um etwa 10.00 Uhr bei 2.636,06 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,54 Prozent bei 1.328,98 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 20 Titel mit höheren Kursen, 15 mit tieferen und zwei unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.914.069 (Vortag: 3.963.703) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 104,979 (107,68) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 658.509 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 33,83 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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