Wiener Börse: ATX am Nachmittag weiter klar im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Auch die europäischen Leitbörsen zeigten sich nach einem freundlichen Vormittagshandel wieder im roten Bereich.

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit schwacher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.633,74 Punkten errechnet, das ist ein deutliches Minus von 47,7 Punkten bzw. 1,78 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,19 Prozent, FTSE/London -0,10 Prozent und CAC-40/Paris -0,93 Prozent.

Auch die europäischen Leitbörsen zeigten sich nach einem freundlichen Vormittagshandel wieder im roten Bereich. Der Datenkalender bleibt heute weitgehend leer. Am Nachmittag werden in den USA lediglich Daten vom Immobilienmarkt veröffentlicht. Im Hintergrund wird auch der griechische Schuldenstreit weiter aufmerksam von den Anlegern beobachtet.

OMV-Aktien stürzen ab

Mit einem Minus von 7,14 Prozent auf 28,16 Euro bildeten OMV-Aktien weit abgeschlagen das Schlusslicht im ATX. Der Ölkonzern hat heute Früh Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Die Umsatzerlöse gingen um 41 Prozent zurück, der Periodenüberschuss halbierte sich auf 221,11 Mio. Euro. Analysten hatten mit deutlichen Rückgängen gerechnet. Insbesondere hat der im Jahresvergleich sehr schwache Ölpreis der OMV zu schaffen gemacht.

Für 2015 erwartet die OMV weiterhin einen niedrigeren Brent-Preis zwischen 50 und 60 Dollar. Als Reaktion darauf sollen vor allem Kosten und Investitionen gesenkt werden - rund 2,7 Mrd. Euro will die OMV heuer investieren. Mittelfristig sollen bis 2017 jährlich 2,5 bis 3,0 Mrd. Euro investiert werden. Das Nettoergebnis fiel leicht über den Erwartungen aus, allerdings blieben die operativen Ergebnisse (CSS Ebit) der OMV hinter den Prognosen zurück, kommentierten die Analysten der UBS die Quartalsbilanz.

Lenzing nach Zahlen im Plus

Belastet wurde der ATX weiters von Kursverlusten in Bankwerten. Erste Group verloren 2,63 Prozent auf 26,27 Euro und Raiffeisen 1,31 Prozent auf 15,10 Euro. Verbund gaben 0,93 Prozent auf 14,88 Euro ab. In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" sagte Verbund-Chef Wolfgang Anzengruber, dass das unrentable Gas-Kombikraftwerk Mellach den Versorger im vergangenen Jahr mehr als 30 Mio. Euro gekostet hat. Vorerst muss das eigentlich für die Einmottung vorgesehene Kraftwerk Mellach aber weiter betriebsbereit gehalten werden, um die Fernwärmeversorgung für Graz zu gewährleisten.

An die Spitze der Kurstafel setzten sich indessen Lenzing mit plus 1,60 Prozent auf 62,83 Euro. Der Faserhersteller konnte seinen Nettogewinn im ersten Quartal 2015 um mehr als das Doppelte steigern. Nach 7,7 Mio. Euro im Vorjahr standen nun 16,6 Mio. Euro unterm Strich. Für den Rest des Jahres erwartet das Unternehmen eine "gute operative Ertragsentwicklung".

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Handelsstart bei 2.681,94 Punkten, das Tagestief lag gegen 13.45 Uhr bei 2.630,91 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,59 Prozent bei 1.322,25 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 13 Titel mit höheren Kursen, 25 mit tieferen und keiner unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.780.028 (Vortag: 4.715.815) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 126,381 (146,24) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher OMV mit 775.335 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 44,48 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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