Wiener Börse: ATX baut am Nachmittag Gewinne etwas aus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die europäischen Aktienmärkte wurden dabei bereits im Vormittagshandel von der Mitteilung unterstützt, dass die EZB im Mai und Juni einen Teil ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe vorziehen will.

Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, am Nachmittag bei schwachem Volumen mit freundlicher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.648,89 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 11,34 Punkten bzw. 0,43 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +1,90 Prozent, FTSE/London +0,41 Prozent und CAC-40/Paris +1,65 Prozent.

Die europäischen Aktienmärkte wurden dabei bereits im Vormittagshandel von der Mitteilung unterstützt, dass die Europäische Zentralbank (EZB) im Mai und Juni wegen der geringeren Handelsaktivität im Sommer und erhöhter Marktschwankungen einen Teil ihrer milliardenschweren Wertpapierkäufe vorziehen will. Enttäuschende April-Daten zum deutschen ZEW-Stimmungsbarometer und dessen zweiter Rückgang in Folge konnten daran nichts ändern.

SBO rutscht deutlich ins Minus

Unterschiedlich wurden die Quartalszahlen einiger heimischer Konzerne aufgenommen: Schoeller-Bleckmann Oilfield rutschten mit einem klaren Minus von 7,56 Prozent ans untere Ende des prime market. Dabei hatte der Ölfeldausrüster mit einem Gewinnrückgang von 28,2 Prozent etwas besser abgeschnitten, als von Analysten erwartet. Diese hatten im Schnitt ein Drittel weniger Gewinn prognostiziert. Jedoch enttäuschte, dass der Auftragseingang sich im Jahresvergleich halbiert hatte.

"Mit einem derartigen Verfall der Auftragseingänge haben die Investoren nicht gerechnet", erklärt Analyst Daniel Lion von der Erste Group den herben Kursrutsch. "Zudem wurden mit der aktuellen Ölpreiserholung bereits zu hohe Erwartungen in den Kurs eingepreist, was ähnlich wie bei der OMV am Vortag dann zu einer klaren Korrektur führt."

Zumtobel nach Zahlen im Plus

Besser aufgenommen wurden die vorläufigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende April) von Zumtobel, die Aktie des Leuchtenkonzerns stieg 2,17 Prozent. Zumtobel hat im Geschäftsjahr 2014/15 (per Ende April) einen Rekordumsatz erzielt und die Profitabilität verbessert. Der Umsatz erhöhte sich laut vorläufigen Zahlen um 5,3 Prozent auf 1,31 Mrd. Euro und erreichte damit den höchsten Wert in der Konzerngeschichte.

Die Analysten der Schweizer UBS sehen die Ergebniszahlen der Zumtobel großteils im Einklang mit den Konsensuserwartungen. Zwar könne das unbereinigte Betriebsergebnis (EBIT) zu manch Gewinnmitnahme führen, jedoch sei die "tatsächliche" operative Leistung auf der richtigen Spur. Zudem sollte der Vorarlberger Konzern nicht zuletzt wegen seines hohen LED-Anteils auch mittelfristig positiv aus seiner Branche hervorstechen, hieß es.

Flughafen Wien verlieren moderat

Höher notierten nach Zahlenvorlage Mayr-Melnhof (plus 0,29 Prozent) und die Papiere von Semperit (plus 1,54 Prozent). Der Faltschachtel- und Kartonhersteller Mayr-Melnhof hat im ersten Quartal 2015 den Überschuss gegenüber dem Vorjahresquartal um 10,6 Prozent gesteigert und die Markterwartung übertroffen. Der Kautschuk- und Kunststoffhersteller Semperit hat sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis zugelegt.

Flughafen Wien verloren nach Zahlen nur moderate 0,25 Prozent an Höhe. Der Airport ohne große Überraschungen in das Geschäftsjahr 2015 gestartet. Umsatz und operatives Ergebnis stiegen im ersten Quartal wie erwartet, einzig der Nettogewinn legte stärker zu als von den Analysten prognostiziert.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.22 Uhr bei 2.657,74 Punkten, das Tagestief lag zur Eröffnung bei 2.637,30 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,43 Prozent bei 1.330,34 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 25 Titel mit höheren Kursen, elf mit tieferen und einer unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.988.981 (Vortag: 3.780.028) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 111,840 (126,38) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher OMV mit 379.882 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 21,01 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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