Wiener Börse: ATX zu Mittag nach Tsipras-Aussagen klar im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Berichte, wonach Griechenlands Gläubiger die Reformvorschläge der Tsipras-Regierung abgelehnt hätten, drückten die Börsen tiefer in die Verlustzone.

Die Wiener Börse hat am Mittwoch nach leichten Kursgewinnen im Eröffnungshandel am Vormittag ins Minus gedreht. Berichte, wonach Griechenlands Gläubiger die Reformvorschläge der Tsipras-Regierung abgelehnt hätten, drückten den ATX dann tiefer in die Verlustzone. Der heimische Leitindex wurde um 12.00 Uhr mit 2.491,87 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 27,18 Punkten bzw. 1,08 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,14 Prozent, FTSE/London +0,10 Prozent und CAC-40/Paris -1,00 Prozent.

Bereits am Vormittag herrschte Zurückhaltung an den Aktienmärkten vor. Am Abend beginnt das Treffen der Finanzminister der Eurostaaten in Griechenland, auf dem ein Reformpaket für Griechenland abgesegnet werden soll. Gegen Mittag berichtete jedoch die Finanznachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf einen griechischen Regierungsoffiziellen, dass Ministerpräsident Alexis Tsipras gesagt habe, dass die Gläubiger die Reformvorschläge abgelehnt hätten. Die griechische Regierung hatte am Montag eine Liste mit möglichen Reformen vorgelegt. Die europäischen Aktienmärkte weiteten ihre Kursverluste daraufhin deutlich aus. Auch für das ATX ging tiefer in die Verlustzone.

Zumtobel im Fokus

Veröffentlichte Konjunkturdaten rückten hingegen in den Hintergrund. Der vom ifo-Institut erhobene Index für das Geschäftsklima hat sich im Juni den zweiten Monat in Folge und zudem stärker als von Analysten erwartet eingetrübt. Am Nachmittag folgen endgültige Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum im ersten Quartal des Jahres.

Auf Unternehmensseite stand an der Wiener Börse die Zahlenvorlage von Zumtobel im Mittelpunkt. Der Vorarlberger Leuchtenkonzern hat es im Geschäftsjahr 2014/15 wieder in die Gewinnzone geschafft und einen Nettogewinn von 11,9 Mio. Euro eingefahren. Zumtobel hatte Mitte Mai bereits vorläufige Zahlen vorgelegt. In einer ersten Stellungnahme der Schweizer Großbank UBS wurde die heutige Zahlenvorlage daher als "non-event" bezeichnet. Mit dem Ausblick für 2016 habe Zumtobel jedoch positiv überrascht, heißt es weiter. Mit einem Plus von 2,22 Prozent auf 25,30 Euro stand die Zumtobel-Aktie im Mittagshandel an der Spitze des prime market.

Ölwerte geben ab

Ölwerte tendierten nach klaren Kursgewinnen am Vortag nun einheitlich im Minus. Die Papiere von Schoeller-Bleckmann fielen um 0,27 Prozent auf 65,54 Euro, die Anteilsscheine der OMV verloren 0,70 Prozent auf 25,40 Euro. In einer neuen Studie haben die Analysten von Kepler Cheuvreux ihr Kursziel für die Papiere der OMV von 24,0 auf 28,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum "Hold" blieb unverändert.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.15 Uhr bei 2.529,82 Punkten, das Tagestief lag kurz vor 11.45 Uhr bei 2.490,76 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,00 Prozent tiefer bei 1.259,27 Punkten. Im prime market zeigten sich neun Titel mit höheren Kursen, 28 mit tieferen und keiner unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.541.693 (Vortag: 2.579.498) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 66,123 (63,57) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 296.564 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 15,64 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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