Wiener Börse: ATX bis Mittag weiter tief im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der heimische Leitindex verliert nach Zuspitzung im griechischen Schuldenstreit über drei Prozent. Bankaktien stehen europaweit auf den Verkaufslisten.

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, zu Mittag bei hohem Volumen mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.431,51 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 78,05 Punkten bzw. 3,11 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -3,03 Prozent, FTSE/London -1,53 Prozent und CAC-40/Paris -3,12 Prozent.

Die Eskalation im Streit Griechenlands mit seinen Gläubigern hielt die Finanzmärkte zu Wochenbeginn in Atem. Nachdem der griechische Premier Alexis Tsipras am Wochenende ein Referendum über die Sparforderungen der Gläubigernationen für den kommenden Sonntag (5. Juli) angekündigt hatte, rutschen bereits die Kurse an den asiatischen Handelsplätzen ab.

Raiffeisen deutlich im Minus

Der französische Präsident Francois Hollande betonte vormittags, es seien nur noch "wenige Stunden" für eine Einigung übrig. Die Europäische Zentralbank (EZB) fror die Notkredite für griechische Banken auf dem aktuellen Stand von rund 90 Mrd. Euro ein. Die Schweizer Notenbank intervenierte unterdessen an den Devisenmärkten, um eine allzu große Aufwertung des Franken zu verhindern.

Die Banken bleiben in Griechenland nun bis zum Montag nach dem Referendum geschlossen, selbiges gilt für den Athener Aktienmarkt. Bankomat-Abhebungen sind vorerst auf 60 Euro täglich beschränkt.

Dieser Ausnahmezustand traf europaweit vor allem die Bankaktien, der Sektor rutschte in einem europäischen Branchenvergleich um 4,7 Prozent ab. An der Mailänder Börse wurden die Papiere der Bank Austria-Mutter UniCredit mit einem Minus von knapp 8 Prozent vom Handel ausgesetzt. In Wien folgten Raiffeisen (minus 6,10 Prozent) und Erste Group (minus 4,66 Prozent) diesem Trend.

Vergleichsweise wenig betroffen waren in Wien Verbund (minus 0,53 Prozent) und Buwog (minus 0,80 Prozent). Auch die Papiere des Vorarlberger Leuchtenkonzerns Zumtobel schlugen sich mit minus 1,59 Prozent auf 26,95 Euro recht wacker im schwachen Umfeld. Die Analysten der Raiffeisen Centrobank hatten die Aktie von "Hold" auf "Buy" und ihr Kursziel von 26,0 auf 29,5 Euro erhöht.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Sitzungsbeginn bei 2.509,12 Punkten, das Tagestief lag wenige Minuten später bei 2.380,73 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 2,92 Prozent tiefer bei 1.229,32 Punkten. Im prime market zeigten sich zwei Titel mit höheren Kursen, 37 mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.880.352 (Vortag: 1.310.760) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 123,464 (41,77) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 695.263 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 35,19 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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