Wiener Börse: ATX am Vormittag klar im Minus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nach den deutlichen Kursverlusten am Vortag zeichnet sich damit vorerst keine Trendumkehr ab. Die EZB schließt einen "Grexit" nicht mehr aus.

Der Wiener Aktienmarkt hat am Dienstag im Frühhandel klar im Minus tendiert. Der heimische Leitindex ATX notierte um 9.45 Uhr bei 2.402,30 Zählern um 24,9 Punkte oder 1,03 Prozent unter dem Montag-Schluss (2.427,20). Bisher wurden 389.535 (Vortag: 1.128.330) Aktien gehandelt (Einfachzählung).

Nach den deutlichen Kursverlusten am Vortag zeichnet sich damit vorerst keine Trendumkehr ab. Das internationale Hilfsprogramm für Griechenland läuft heute aus. Ministerpräsident Alexis Tsipras hat am Vorabend bereits bestätigt, dass das Land seine heute fälligen Raten beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht begleichen werde.

Griechenland weiter im Focus

Die Europäische Zentralbank (EZB) schließt unterdessen einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion nicht mehr aus. EZB-Direktoriumsmitglied Benoit Coeure sagte in einem Zeitungsinterview, ein "Grexit" sei möglich - auch wenn es nicht das sei, was die Notenbank wolle. "Das ist eine entscheidende Abweichung vom Mantra der EZB, dass der Euro unumkehrbar und die Mitgliedschaft unwiderrufbar ist", schreibt der Analyst Frederik Ducrozet von Credit Agricole in einer heute veröffentlichten Einschätzung.

Am Mittwoch wird die EZB das nächste Mal über die Nothilfen für griechische Banken entscheiden. Am Sonntag hatte die Notenbank die Hilfen nicht mehr weiter aufgestockt, allerdings auch nicht vollständig gestoppt. Die griechische Regierung hatte daraufhin Kapitalverkehrskontrollen eingeführt und die Banken vorrübergehend schließen lassen. Wie die EZB dieses Mal entscheide, sei offen, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar der Helaba.

Warten auf Zahlen

Abseits des dominierenden Griechenland-Themas stehen einige Konjunkturdaten am Programm. Veröffentlicht werden unter anderem Inflationszahlen für die Eurozone im Juni sowie in den USA der Einkaufsmanagerindex der Region Chicago für denselben Monat.

Bei den Einzelwerten gehörten in Wien Bankaktien wie bereits am Vortag zu den größten Verlierern. Die Anteilsscheine der Erste Group verloren im Frühhandel 1,68 Prozent auf 25,18 Euro. Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI) büßten 1,28 Prozent auf 12,71 Euro ein.

Auch die weiteren Schwergewichte im Index notierten im Minus. OMV-Aktien fielen um 1,48 Prozent auf 24,25 Euro. voestalpine-Titel verloren 1,03 Prozent auf 37,83 Euro. Andritz-Anteilsscheine gaben 0,85 Prozent auf 50,10 Euro nach.

Schwach tendierten zudem Aktien der Strabag. Nachdem sie am Vortag noch an der Spitze des Kurszettels geschlossen hatten, gehörten die Anteilsscheine des Baukonzerns am Vormittag mit einem Minus von 1,72 Prozent auf 20,00 Euro zu den schwächsten Werten im prime market.

Zu den wenigen Gewinnern im prime market gehörten hingegen Mayr-Melnhof (plus 0,49 Prozent auf 102,00 Euro) und Zumtobel (plus 0,27 Prozent auf 26,33 Euro).

(APA)

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