Wiener Börse: ATX zu Mittag weiter mit Abschlägen

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Hatte der ATX am Vormittag zunächst noch tiefer in der Verlustzone notiert, so grenzte er gegen Mittag seine Kursverluste leicht ein.

Die Wiener Börse hat heute, Dienstag, zu Mittag belastet von der Situation in Griechenland weiter mit klaren Abschlägen notiert. Gegenüber dem Frühhandel verringerte sie ihr Minus jedoch leicht. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.405,26 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 21,94 Punkten bzw. 0,90 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,37 Prozent, FTSE/London -0,63 Prozent und CAC-40/Paris -0,29 Prozent.

Hatte der ATX am Vormittag zunächst noch tiefer in der Verlustzone notiert, so grenzte er gegen Mittag seine Kursverluste leicht ein. Im Schuldenstreit um Griechenland machte sich zaghaft wieder Hoffnung auf eine Einigung in letzter Minute breit. Die Gläubigerseite hat am Dienstagvormittag Medienberichten zufolge einen Versuch gestartet, den griechischen Ministerpräsidenten Tsipras doch noch umzustimmen. Falls er noch am Dienstag das Angebot der Geldgeber für ihr Reformpaket annehme und für ein "Ja" beim Referendum werbe, könnte der Weg für ein weiteres Euro-Finanzministertreffen geebnet werden, hieß es aus EU-Kreisen.

Griechenland klar im Fokus

Griechische Medien berichteten daraufhin, dass Tsipras erwäge, noch einmal über das Angebot nachzudenken und möglicherweise sogar zuzustimmen. Das internationale Hilfsprogramm läuft ansonsten heute aus. Tsipras hatte am Vorabend bereits bestätigt, dass das Land seine heute fälligen Raten beim Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht begleichen werde. Zuletzt hatte auch die Europäische Zentralbank (EZB) einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion nicht mehr ausgeschlossen.

Abseits des dominierenden Griechenland-Themas bleibt die Entwicklung der Verbraucherpreise im Euroraum im Juni weiter schwach. Auf Jahressicht stiegen die Preise im Juni um 0,2 Prozent. Das Inflationsziel der EZB liegt bei knapp unter zwei Prozent. Am Nachmittag folgen noch US-Stimmungsdaten.

Bankaktien grenzen Verluste ein

Bei den Einzelwerten in Wien fanden sich einige der Index-Schwergewichte im unteren Bereich der Kurstafel wieder. Für die Aktien der voestalpine setzte es mit einem Minus von 1,87 Prozent auf 37,51 Euro ebenso deutliche Abschläge wie für die Titel der OMV, die 1,52 Prozent auf 24,24 Euro verloren.

Die beiden Bankaktien im ATX haben ihre klaren Kursverlusten vom Frühhandel hingegen etwas eingegrenzt. Die Anteilsscheine der Raiffeisen Bank International (RBI) lagen zuletzt nur mehr knappe 0,12 Prozent im Minus und standen damit bei 12,86 Euro, nachdem sie in der Früh über ein Prozent verloren hatten. Die Papiere der Erste Group wiederum notierten um 0,76 Prozent schwächer bei 25,42 Euro. In der Früh sind sie noch über 1,6 Prozent im Minus gelegen.

Unter den wenigen Kursgewinnern befanden sich zu Mittag die Aktien der Buwog (plus 0,12 Prozent auf 17,37 Euro) und die Titel der Porr (plus 0,36 Prozent auf 28,90 Euro), ohne dass kursrelevante Nachrichten zu diesen Werten vorlagen.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX unmittelbar nach Sitzungsbeginn bei 2.427,76 Punkten, das Tagestief lag gegen 10.41 Uhr bei 2.393,96 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,82 Prozent tiefer bei 1.217,89 Punkten. Im prime market zeigten sich acht Titel mit höheren Kursen, 31 mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.445.714 (Vortag: 3.880.352) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 69,108 (123,46) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 277.330 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 14,01 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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