Wiener Börse: ATX gibt am Nachmittag weiter nach

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Auch die europäischen Leitbörsen haben ihre Kursverluste im Verlauf ausgeweitet. Getrübt wurde das Sentiment am Markt vor allem von den Kurseinbrüchen an der chinesischen Börse.

Die Wiener Börse hat heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen weiter nachgegeben. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.461,70 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 46,28 Punkten bzw. 1,85 Prozent. Damit ist der ATX am frühen Nachmittag tiefer ins Minus gerutscht. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,79 Prozent, FTSE/London -0,54 Prozent und CAC-40/Paris -1,84 Prozent.

Auch die europäischen Leitbörsen haben ihre Kursverluste im Verlauf ausgeweitet. Getrübt wurde das Sentiment am Markt vor allem von den Kurseinbrüchen an der chinesischen Börse. Nach enttäuschenden Industriedaten aus der Volksrepublik brach der chinesische Leitindex Shanghai Composite um satte achteinhalb Prozent ein und verbuchte damit seinen größten Tagesverlust seit 2007.

Positiver Ifo-Index kann nicht stützen

Ein unerwartet gut ausgefallener Ifo-Geschäftsklimaindex konnte nicht für Unterstützung sorgen. Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen hat sich im Juli überraschend von 107,5 auf 108,0 Punkte aufgehellt. Volkswirte hatten dagegen mit einem leichten Rückgang auf 107,2 Zähler gerechnet. Vor allem die momentane Entspannung in der Griechenland-Krise trage zur Stimmungsaufhellung bei, kommentierte Ifo-Präsident Hans-Werner Sinn die Daten.

Europaweit mussten Bankwerte Federn lassen, nachdem die Quartalszahlen der UBS zwar über den Erwartungen ausgefallen waren, am Markt jedoch noch bessere Zahlen erhofft worden waren. Auch die beiden heimischen Bankwerte folgten dem negativen Trend: Erste Group gaben 2,50 Prozent auf 26,95 Euro ab, Raiffeisen büßten 4,27 Prozent auf 13,00 Euro ab. Berichten des "Kurier" vom Wochenende zufolge will die Raiffeisen-Gruppe ihren Anteil an den Casinos Austria, den sie über das Tochterunternehmen Leipnik-Lundenburger Invest (LLI) hält, an die Novomatic verkaufen. Die Leipnik-Lundenburger hält indirekt über die Medial Beteiligungsgesellschaft 11,34 Prozent an den Casinos Austria.

Telekom-Aktie deutlich im Minus

Auch die Uniqa hält über die Medial Anteile an den Casinos Austria. Das Novomatic-Angebot werde in dieser Woche in den Gremien des Versicherers behandelt, schrieb der "Kurier". Die Aktien fielen jedoch um 1,35 Prozent auf 8,18 Euro.

Klare Abschläge gab es auch bei Telekom Austria (minus 2,54 Prozent auf 5,95 Euro) zu sehen. Bereits am Freitag schlossen die Aktien um mehr als ein Prozent leichter. Zuvor war der derzeitige Technik-Vorstand der Telekom Austria, Alejandro Plater, zum Nachfolger des scheidenden Telekom-Generaldirektors, Hannes Ametsreiter, bestellt worden.

AT&S vor Zahlen im Plus

Als einer von nur zwei Kursgewinnern im prime market setzten sich AT&S mit plus 1,08 Prozent auf 14,92 Euro an die Spitze der Kursliste. Das Halbleiter-Unternehmen wird nach Börsenschluss seine Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Der zweite Wert in der Gewinnzone war Agrana, die Titel erhöhten sich um 0,51 Prozent auf 79,00 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zum Handelsstart Uhr bei 2.507,89 Punkten, das Tagestief lag um etwa 13.25 Uhr bei 2.460,80 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,78 Prozent bei 1.250,72 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market zwei Titel mit höheren Kursen, 36 mit tieferen und keiner unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.590.104 (Vortag: 2.043.817) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 88,841 (67,54) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 354.842 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 19,26 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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