Wiener Börse: ATX grenzt Verluste am Nachmittag etwas ein

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The Vienna Stock Exchange (Wiener Boerse) logo is displayed next to the company's street entrance in ViennaREUTERS
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Nachdem die Wiener Börse bis Mittag recht deutlich ins Minus gerutscht war, konnte sie ähnlich ihren europäischen Pendants die Verluste am frühen Nachmittag eingrenzen.

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit leichterer Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.315,34 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 20,55 Punkten bzw. 0,88 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -0,41 Prozent und CAC-40/Paris -0,50 Prozent.

Nachdem die Wiener Börse bis Mittag recht deutlich ins Minus gerutscht war, konnte sie ähnlich ihren europäischen Pendants die Verluste am frühen Nachmittag eingrenzen. Insgesamt neigt sich für den ATX jedoch wie für die meisten Aktienindizes ein "roter August" zu Ende, hat der Wiener Leitindex doch im August bisher um knapp 7,5 Prozent nachgegeben.

Auch zu Beginn dieser Woche trübt vor allem Ungemach aus China allerorts die Investitionslaune: Offenbar will das chinesische Regime seine Interventionen zur Stützung des Aktienhandels zurückfahren. In den vergangenen Wochen hätten staatseigene Investmentfonds rund 200 Milliarden US-Dollar in heimische Aktien investiert, schrieb die "Financial Times". Daraufhin fielen Kurs an den meisten asiatischen Aktienmärkten, die Börse in Shanghai beendete mit minus 0,82 Prozent ihre Aufholjagd.

Ebenso lässt der weiterhin unklare Zeitpunkt der Zinswende in den USA Anleger zögern, konstatieren Börsianer. In der Eurozone hat sich unterdessen die Teuerung wider Erwarten im August nicht verlangsamt. Laut Eurostat lag die Inflationsrate wie im Vormonat bei 0,2 Prozent, Experten hatten nur 0,1 Prozent erwartet. Nach wie vor liegt die Rate aber deutlich unter dem EZB-Inflationsziel von knapp zwei Prozent.

Europaweit zeigten sich zum Wochenauftakt Rohstoffwerte tiefrot, in einem europäischen Branchenvergleich verlor der Sektor knapp 3 Prozent. In Wien gerieten die Aktien der voestalpine mit minus 2,89 Prozent auf 32,41 Euro ins Hintertreffen. Dabei hat der Linzer Stahlkonzern von einem weltweit tätigen Autozulieferer den Zuschlag für die Lieferung von bis zu 350 Millionen Gurtstrafferkomponenten und rund 120 Millionen Airbagkomponenten bis Mitte 2022 erhalten. Der Auftragswert belaufe sich auf 350 Mio. Euro, teilte der Konzern mit.

Noch schwächer zeigten sich die Raiffeisen-Aktien, die mit minus 3,28 Prozent schwächster Wert waren. Sie konnten im Gegensatz zu den Titeln der Erste Group, die 0,64 Prozent tiefer notierten, nicht an der Verlaufserholung der Bankaktien partizipieren.

Negativ reagierten die Papiere der Strabag auf die vorbörslich vorgelegten Halbjahreszahlen, sie verbilligten sich bei äußerst dünnem Volumen um 0,93 Prozent. Österreichs größter Baukonzern hatte seinen Nettoverlust im Halbjahr um 40 Prozent reduziert. Der Ausblick für das Gesamtjahr 2015 wurde bekräftigt: Das Management rechnet mit einer Bauleistung im Volumen von 14 Mrd. Euro und einem EBIT "bei mindestens 300 Mio. Euro".

Buwog verteuerten sich hingegen nach Zahlen, die Titel des Wohnimmobilienkonzerns legten 0,97 Prozent zu. Zwar hat die Buwog im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014/15 wie erwartet bessere operative Ergebnisse erzielt, das negative Finanzergebnis reduzierte den Nettogewinn jedoch auf ein Drittel. Dennoch sollen erneut 0,69 Euro je Aktie als Dividende gezahlt werden.

Die Biotechfirma Valneva ist heuer im ersten Halbjahr noch tiefer in die roten Zahlen gerutscht. Der Nettoverlust stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres von 12,2 auf 14 Mio. Euro, auch für das Gesamtjahr werden Verluste erwartet. Der Break-even soll "nach der Übergangsperiode 2015" erreicht werden, teilte der Konzern mit. Seine Anteilsscheine verteuerten sich dennoch um 0,74 Prozent.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 2.338,05 Punkten, das Tagestief lag um etwa 10.15 Uhr bei 2.294,83 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,78 Prozent bei 1.178,27 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market zwölf Titel mit höheren Kursen, 25 mit tieferen und einer unverändert. In drei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.529.266 (Vortag: 3.304.383) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 62,017 (82,99) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher voestalpine mit 165.942 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 10,79 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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