Wiener Börse: ATX legt am Nachmittag 1,76 Prozent zu

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Rückwind bekamen die Börsen durch die US-Notenbankchefin Yellen, die eine Zinswende noch in diesem Jahr bekräftigte.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit fester Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.210,67 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 38,18 Punkten bzw. 1,76 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +3,05 Prozent, FTSE/London +2,53 Prozent und CAC-40/Paris +3,59 Prozent.

Die US-Notenbank dürfte nun doch noch dieses Jahr ihre Zinsen erhöhen. Zumindest bezeichnete die Fed-Chefin Janet Yellen auf ihre Rede vom Vortag eine Zinswende noch in diesem Jahr als angemessen. Voraussetzung: Der US-Arbeitsmarkt müsse sich weiter bessern und die Inflation sich auf eine Rate von zwei Prozent zubewegen. "Die Fed-Vorsitzende hat den bislang deutlichsten Hinweis gegeben, dass sie die Zinsen noch in diesem Jahr anheben will", kommentierte Commerzbank-Experte Michael Leister.

Positive Signale aus Frankreich

Nach Einschätzung von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet drohen den Zentralbanken weltweit aufgrund der langen Phase extrem niedriger Zinsen allerdings Probleme bei einer Normalisierung der Sätze. Wenn die Zinsschraube schließlich wieder angezogen werde, dürfte sich dies schwieriger gestalten als zuvor, sagte Praet am Donnerstag vor Teilnehmern einer Konferenz. Die Nullzinsphase dauere nun schon sehr lange.

Aus Frankreich kamen indessen vor Handelsstart positive Signale. Nach dem überraschend guten Industriestimmung vom Vortag stieg heute das Verbrauchervertrauen für September auf 97 Punkte nach 93 Einheiten im August. Das ist der höchste Wert seit Oktober 2007. Experten hatten nur mit einem leichten Anstieg auf 94 Zähler gerechnet.

Zumtobel führt Kursliste an

Der Geldmengenumlauf im Euroraum ist im August hingegen deutlich schwächer gewachsen. Wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Freitag mitteilte, fiel das jährliche Wachstum der breiten Geldmenge M3 von 5,3 Prozent im Juli auf 4,8 Prozent zurück. Bankvolkswirte hatten dagegen mit einem unveränderten Wert gerechnet. Die Kreditvergabe an die privaten Haushalte und die Unternehmen beschleunigte sich demgegenüber. Die Haushalte erhielten 1,0 Prozent mehr Kredit als vor einem Jahr, nach 0,9 Prozent im Juli.

Unter den Wiener Einzelwerten befestigten sich Zumtobel an der ATX-Spitze 5,21 Prozent auf 19,29 Euro. voestalpine zählten mit plus 2,38 Prozent auf 30,79 Euro ebenfalls zu den größten Gewinnern. Andritz waren die meistgehandelten Titel und rückten 1,81 Prozent auf 38,83 Euro vor. Bei den Bankwerten zogen Raiffeisen 1,86 Prozent auf 11,50 Euro an und Erste Group erhöhten sich 1,54 Prozent auf 25,77 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 14.03 Uhr bei 2.211,82 Punkten, das Tagestief lag zu Handelsbeginn bei 2.172,10 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 1,62 Prozent bei 1.123,88 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 31 Titel mit höheren Kursen, sechs mit tieferen und keiner unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 4.176.998 (Vortag: 3.202.897) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 102,170 (91,54) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Andritz mit 214.499 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 16,61 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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