Nach einem etwas verhaltenen Start konnte der ATX bis Mittag an sein klares Vortagesplus anknüpfen.
Die Wiener Börse hat sich heute, Dienstag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit freundlicher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.314,74 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 20,51 Punkten bzw. 0,89 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,43 Prozent, FTSE/London -0,04 Prozent und CAC-40/Paris +0,44 Prozent.
Nach einem etwas verhaltenen Start konnte der ATX bis Mittag an sein klares Vortagesplus anknüpfen und präsentierte sich mit deutlicheren Gewinnen als die meisten anderen europäischen Handelsplätze. Wenig erbauliche Neuigkeiten kamen bereits vor Börsenstart aus Deutschland. Dort hat die Industrie im August zum zweiten Mal in Folge deutlich weniger Aufträge erhalten. Demnach gingen die Aufträge im August zum Vormonat um 1,8 Prozent zurück, während Experten ein Plus von 0,5 Prozent erwartet hatten. Zudem wurde der Rückgang im Juli von 1,4 auf 2,2 Prozent korrigiert.
Schwergewichte gesucht
Am Vorabend wurde zudem Kritik von EU-Währungskommissar Pierre Moscovici am spanischen Budgetplan für 2016 laut. Dieser wurde von der Kommission zurückgeschickt und Nachbesserungen wurden gefordert. Doch mehr als die Konjunkturpolitik in Europa dürften sich die Anleger weiterhin nach der Geldpolitik in den USA richten. Dementsprechend werden am Nachmittag anstehende Reden von Fed-Vertretern wieder besonders genau beobachtet werden. Unternehmensseitig blieb die Meldungslage unterdessen ausnehmend dünn.
An der Wiener Börse zeigten sich einige Schwergewichte gut gesucht, darunter die Ölwerte SBO (plus 2,26 Prozent) und OMV (plus 1,56 Prozent) sowie die Aktien der voestalpine (plus 1,49 Prozent) und der Raiffeisen Bank International (plus 2,27 Prozent).
AT&S führt Kursliste an
Am auffälligsten war unterdessen der Kurssprung der AT&S-Aktien: Die Anteilsscheine des steirischen Leiterplattenherstellers lagen im Frühhandel noch im Minus und machten am späten Vormittag einen deutlichen Satz auf ein Plus von 6,16 Prozent bei 14,05 Euro.
Schwächer notierten unterdessen conwert mit minus 0,98 Prozent. Der conwert-Aktionär Alexander Proschofsky hat im Streit um den conwert-Verwaltungsrat einen weiteren Etappensieg erzielt. Der Oberste Gerichtshof (OGH) habe den Bescheid der Übernahmekommission vom März 2015 bestätigt, teilte die conwert ad hoc mit.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 11.30 Uhr bei 2.319,82 Punkten, das Tagestief lag gegen 10.00 Uhr bei 2.289,40 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 0,82 Prozent höher bei 1.174,71 Punkten. Im prime market zeigten sich 26 Titel mit höheren Kursen, zwölf mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 2.778.467 (Vortag: 2.259.657) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 63,665 (60,00) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 210.398 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 10,94 Mio. Euro entspricht.
(APA)