Wiener Börse am Nachmittag: ATX 1,7 Prozent tiefer

The Vienna Stock Exchange (Wiener Boerse) logo is displayed next to the company's street entrance in Vienna
The Vienna Stock Exchange (Wiener Boerse) logo is displayed next to the company's street entrance in ViennaREUTERS
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Nach einer Gewinnwarnung des deutschen Automobilzulieferers Leoni kamen auch in Wien Aktien mit einem Bezug zur Autobranche stark unter Druck.

Die Wiener Börse hat am Dienstag am Nachmittag weiter sehr schwach tendiert. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.316,83 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 41,08 Punkten bzw. 1,74 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,31 Prozent, FTSE/London -0,90 Prozent und CAC-40/Paris -1,42 Prozent.

Belastetet wurde die Börsenstimmung von schwachen Außenhandelszahlen aus China. Die Exporte sind zwar weniger stark als befürchtet zurückgegangen, überraschend war für Analysten aber der deutliche Rückgang der Importe um 17,7 Prozent.

Nach einer Gewinnwarnung des deutschen Automobilzulieferers Leoni kamen zudem auch in Wien Aktien mit einem Bezug zur Autobranche stark unter Druck. Aktien des Autozulieferers Polytec verloren 3,57 Prozent auf 6,70 Euro. voestalpine fielen bei hohem Volumen um 2,55 Prozent auf 32,08 Euro. Analysten zufolge ist die Autobranche die wichtigste Kundengruppe für die voestalpine. Cross Industries büßten 2,93 Prozent auf 3,25 Euro ein.

Sehr schwach zeigten sich unter den Indexschwergewichten auch Immofinanz (minus 3,36 Prozent auf 2,19 Euro) und OMV (minus 1,98 Prozent auf 24,48 Euro). Raiffeisen Bank International (RBI) verloren 2,23 Prozent auf 13,39 Euro. Die Analysten der UBS haben ihre Anlageempfehlung "Neutral" und ihr Kursziel von 13,00 Euro für die RBI-Aktien bestätigt. Die RBI bewege sich "langsam in die richtige Richtung", entscheidend für eine Erholung der Aktie sei der Verkauf des Polen-Geschäfts, schreiben die UBS-Analysten.

Unter den wenigen Gewinnern fanden sich nach Meldung von Passagierzahlen Flughafen Wien mit einem Plus von 0,77 Prozent auf 81,56 Euro. Der Airport-Betreiber hat heuer im September um 4,3 Prozent mehr Passagiere befördert als ein Jahr davor. Insgesamt waren es 2.279.800 Fluggäste.

Der um elf Uhr gemeldete ZEW-Index wirkte sich nicht merklich auf die Börsen aus. Die für das Konjunkturbarometer vom ZEW-Institut befragten Börsenprofis bewerten die Aussichten für die Deutschlands Wirtschaft wegen des Volkswagen-Skandals und schwächelnder Schwellenländer schlechter. Das Barometer für ihre Konjunkturerwartungen fiel im Oktober bereits den siebenten Monat in Folge und zwar überraschend stark um 10,2 auf 1,9 Punkte.

Wichtige Konjunkturdaten aus den USA werden Dienstagnachmittag nicht mehr erwartet. Potenziell marktbewegende US-Zahlen stehen erst am Mittwoch wieder an. Marktteilnehmer verfolgen derzeit alle US-Daten aufmerksam um daraus Rückschlüsse zu ziehen, wann die US-Notenbank zum ersten Mal seit Eskalation der Finanzkrise ihre Leitzinsen wieder erhöht.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 2.357,71 Punkten, das Tagestief lag gegen 14 Uhr bei 2.314,17 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,66 Prozent bei 1.176,81 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market sechs Titel mit höheren Kursen, 32 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.294.280 (Vortag: 3.313.054) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 87,560 (87,75) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 282.493 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 14,69 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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