Wiener Börse: ATX tendiert am Nachmittag freundlich

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Die Anschläge von Paris belasteten den Leitindex nur kurzfristig. Raffeisen plant offenbar einen Konzernumbau.

Die Wiener Börse hat sich heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen mit freundlicher Tendenz gezeigt. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.408,11 Punkten errechnet, das ist ein Plus von 9,67 Punkten bzw. 0,40 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,17 Prozent, FTSE/London +0,38 Prozent und CAC-40/Paris -0,19 Prozent.

Die Anschläge von Paris belasteten den Leitindex nur kurzfristig. Analysten konstatierten beschränkte Auswirkungen des Anschlags auf die Weltwirtschaft, sollte er nicht Auftakt zu einer Terrorserie sein. Auch schwache japanische Wirtschaftsdaten drückten nicht nachhaltig auf die Stimmung. Japan ist erneut in die Rezession gerutscht. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt nach China und den USA schrumpfte im dritten Quartal binnen Jahresfrist überraschend kräftig um 0,8 Prozent und damit das zweite Vierteljahr in Folge, wie die Regierung mitteilte.

Raiffeisen legen zu

Zu den Aktien im Fokus zählte die Raiffeisen Bank International (RBI). Raiffeisen will sich offenbar bald zur Straffung der Strukturen durchringen. Laut "Bloomberg" geht es in den nächsten Monaten um eine mögliche Fusion der börsennotierten RBI mit zwei ihrer Muttergesellschaften. Demnach könnte die RBI mit ihrer Mehrheitsaktionärin RZB und der RLB Niederösterreich Wien zusammengehen, besagten Insider. Dann könnten weitere Umbauten folgen.

Die Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien ist größte Aktionärin der Raiffeisen Zentralbank (RZB). Offizielle Kommentare zu dieser Fusionsspekulation gibt es von keinem der beteiligten Häuser. Eine solche Fusion am Wiener Platz, mit der das Osteuropa-und Großkundengeschäft der RBI mit dem österreichischen Retailgeschäft der Landesbank zusammengeführt würde, könnte die zur Zeit recht komplizierten Eigentümerstrukturen der genossenschaftlichen Bankengruppe vereinfachen und Kapitaldruck wegnehmen, heißt es. Die Aktien der RBI steigen heute 2,37 Prozent auf 14,24 Euro.

OMV führt Kursliste an

OMV setzten sich mit einem klaren Plus von 2,68 Prozent auf 25,32 Euro an die Indexspitze. Die Aktien des Mineralölkonzerns profitierten dabei von sich erholenden Ölpreisen. Die Analysten der Erste Group haben dagegen ihr Verkaufsvotum "Sell" für die Papiere bestätigt. Ihr Preisziel für die Papiere des heimischen Öl- und Gaskonzerns halten sie zudem bei 22 Euro.

Einige Immo-Werte tendierten ebenfalls in die Gewinnzone. CA Immo befestigten sich 2,40 Prozent auf 17,50 Euro und Conwert rückten 0,46 Prozent auf 13,01 Euro vor. Immofinanz erhöhten sich 0,36 Prozent auf 2,24 Euro.

Am unteren Ende hingegen fielen Wienerberger um 2,54 Prozent auf 14,41 Euro. Mayr-Melnhof verbilligten sich 3,02 Prozent auf 104,45 Euro.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 10.22 Uhr bei 2.412,80 Punkten, das Tagestief lag um etwa 9.05 Uhr bei 2.378,36 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Plus von 0,22 Prozent bei 1.222,11 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 18 Titel mit höheren Kursen, 20 mit tieferen und einer unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.061.064 (Vortag: 3.929.262) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 96,059 (114,18) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Wienerberger mit 618.000 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 18,05 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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