Europaweit tendierten die Börsen sehr schwach. Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Armee sorgte für Verunsicherung unter den Anlegern.
Die Wiener Börse hat am Dienstag im Verlauf weiter deutliche Kursverluste verzeichnet. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.454,08 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 39,91 Punkten bzw. 1,60 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,45 Prozent, FTSE/London -1,25 Prozent und CAC-40/Paris -2,01 Prozent.
Europaweit tendierten die Börsen sehr schwach. Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Armee sorgte für Verunsicherung unter den Anlegern. Gute Daten aus Deutschland und Frankreich konnten die Aktienmärkte vor diesem Hintergrund nicht stützen. Das deutsche Geschäftsklima hat sich im November etwas aufgehellt, Analysten hatten eine Stagnation erwartet. In Frankreich ist das Geschäftsklima gar auf ein Vierjahreshoch gestiegen. Am Nachmittag folgen noch US-Daten, unter anderem die endgültigen Zahlen zum Wirtschaftswachstum im dritten Quartal.
In Wien stand die Vienna Insurance Group (VIG) im Mittelpunkt. Der Versicherungskonzern hatte am Vorabend berichtet, dass im dritten Quartal eine unerwartete Wertberichtigung auf seine IT-Systeme in der Höhe von 195 Mio. Euro vorgenommen worden ist. Dadurch wurde der Gewinn vor Steuern (EGT) der ersten drei Quartale auf 175,3 Mio. Euro gedrückt. Ansonsten hätte er rund 370 Mio. Euro ausgemacht. In einem Kommentar zu den Ergebnissen bezeichneten die Analysten der Baader Bank das Ausmaß der Abschreibung als überraschend. Im Verlauf verlor die VIG-Aktie 4,06 Prozent auf 28,12 Euro.
Noch deutlicher abwärts ging es für die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI), die im Verlauf 4,17 Prozent auf 15,04 Euro einbüßten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, will die RBI den Verkaufsprozess für die polnische Tochter Polbank in den nächsten Tagen neu starten. Sie habe die Investmentbank Citi beauftragt, sich in dieser oder nächster Woche nach möglichen Käufern umzusehen.
Ebenfalls schwächer tendierten die Anteilsscheine der conwert, die um 1,83 Prozent auf 13,11 Euro fielen. Die Immobiliengesellschaft wird am Mittwoch Neunmonatszahlen vorlegen. Von der APA befragte Analysten erwarten eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen und leicht sinkende Mieteinnahmen aufgrund von Verkäufen. Im Schnitt rechnen sie mit einem Nettogewinn von 45 Mio. Euro, nach ein Verlust von 23 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.
Daneben gab es auch einige Neueinstufungen von Analysten. So bestätigte die Baader Bank ihr "Buy"-Votum für die Anteilsscheine von Rosenbauer. Das Kursziel wurde jedoch von 91,0 Euro auf 83,0 Euro gesenkt. Obwohl die Zahlen für das dritte Quartal eher enttäuschend gewesen seien, bleibe die Rosenbauer-Aktie ein attraktives Investment, hieß es zur Begründung. Mit einem Plus von 2,75 Prozent auf 74,23 Euro war die Rosenbauer-Aktie im Verlauf stärkster Wert im prime market.
Außerdem haben die Analysten der Citigroup ihr Kursziel für die Papiere des Flughafen Wien von 81,0 Euro auf 91,0 Euro angehoben. Das Anlagevotum bleibt unverändert bei "Neutral". Die jüngst vorgelegten Zahlen für das dritte Quartal seien besser als erwartet ausgefallen, hieß es zur Begründung. Im Verlauf tendierten die Flughafen-Papiere um 0,95 Prozent tiefer bei 88,85 Euro.
Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 10.05 Uhr bei 2.492,63 Punkten, das Tagestief lag gegen 13.20 Uhr bei 2.446,95 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 1,36 Prozent bei 1.246,26 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market neun Titel mit höheren Kursen, 30 mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.
Bis dato wurden im prime market 5.010.161 (Vortag: 4.264.595) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 139,552 (153,72) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Raiffeisen mit 694.997 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 21,06 Mio. Euro entspricht.
(APA)