Wiener Börse: ATX schließt tiefrot

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Europaweit tendierten die Börsen sehr schwach. Der Abschuss von einem russischem Kampfjet durch die Türkei sorgte für Unsicherheit.

Die Wiener Börse hat am Dienstag im tiefroten Bereich geschlossen. Der ATX fiel 39,98 Punkte oder 1,60 Prozent auf 2.454,01 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund 21 Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 2.475,00 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr: Dow Jones/New York -0,00 Prozent, DAX/Frankfurt -1,56 Prozent, FTSE/London -0,50 Prozent und CAC-40/Paris -1,58 Prozent.

Europaweit tendierten die Börsen sehr schwach. Der Abschuss eines russischen Kampfjets durch die türkische Armee sorgte für Verunsicherung unter den Anlegern. Gute November-Daten zum Geschäftsklima aus Deutschland und Frankreich konnten die Aktienmärkte nicht stützen. Auch dass das US-Wirtschaftswachstum für das dritten Quartal nach oben korrigiert wurde, sorgte für keine Aufhellung der Stimmung.

VIG mit deutlichem Minus

In Wien stand die Vienna Insurance Group (VIG) im Mittelpunkt. Der Versicherungskonzern hatte am Vorabend berichtet, dass im dritten Quartal eine unerwartete Wertberichtigung auf seine IT-Systeme in der Höhe von 195 Mio. Euro vorgenommen worden ist. Dadurch wurde der Gewinn vor Steuern (EGT) in den ersten drei Quartalen auf 175,3 Mio. Euro gedrückt. In einem Kommentar zu den Ergebnissen bezeichneten die Analysten der Baader Bank das Ausmaß der Abschreibung als überraschend. Die VIG-Aktie schloss mit einem deutlichen Minus von 5,65 Prozent bei 27,66 Euro und war damit schwächster Wert im ATX.

Klar abwärts ging es zudem für die Papiere der Raiffeisen Bank International (RBI), die 4,37 Prozent auf 15,01 Euro einbüßten. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtete, will die RBI den Verkaufsprozess für die polnische Tochter Polbank in den nächsten Tagen neu starten. Sie habe die Investmentbank Citi beauftragt, sich in dieser oder nächster Woche nach möglichen Käufern umzusehen, hieß es im Bericht.

Conwert ebenfalls schwächer

Ebenfalls schwächer tendierten die Anteilsscheine der conwert, die um 1,31 Prozent auf 13,18 Euro fielen. Die Immobiliengesellschaft wird am Mittwoch Neunmonatszahlen vorlegen. Von der APA befragte Analysten erwarten eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen und leicht sinkende Mieteinnahmen aufgrund von Verkäufen. Im Schnitt rechnen sie mit einem Nettogewinn von 45 Mio. Euro, nach einem Verlust von 23 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Auch am Mittwoch stehen die Neunmonatszahlen der CA Immo zur Veröffentlichung an. Hier erwarte Analysten laut APA-Konsensus deutliche Steigerungen beim Nettogewinn und beim operativem Ergebnis (Ebit). Die Mieteinnahmen dürften dagegen stabil bleiben. Mit einem Minus von 3,11 Prozent (auf 16,65 Euro) gehörten die CA-Immo-Aktien am Dienstag zu den schwächsten Werten im ATX.

Daneben gab es einige neue Analystenstimmen: Die Baader Bank bestätigte ihre Kaufempfehlung für Rosenbauer-Aktien, senkte allerdings das Kursziel auf von 91,0 Euro auf 83,0 Euro. Die Titel schlossen mit einem Plus von 2,75 Prozent bei 74,23 Euro und waren damit Tagessieger im prime market. Die Raiffeisen Centrobank (RCB) erhöhte ihr Kursziel für Mayr-Melnhof-Papiere leicht von 115,0 auf 117,0 Euro. Sie schlossen mit einem Plus von 0,34 Prozent auf bei 103,65 Euro. Die Anteilsscheine des Flughafen Wien wiederum wurden von Citi mit einer Kurszielerhöhung von 81,0 Euro auf 91,0 Euro bedacht. Sie schlossen um 0,54 Prozent schwächer bei 89,22 Euro.

(APA)

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