Wiener Börse am Nachmittag: ATX dreht leicht ins Minus

Konjunkturseitig blieb die Meldungslage dünn, erfreuliche Nachrichten kamen aus Deutschland: Dort können sich Tarifbeschäftigte über reale Verdienstzuwächse freuen.

Die Wiener Börse hat heute, Montag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen leicht ins Minus gedreht. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.353,51 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 3,35 Punkten bzw. 0,14 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,56 Prozent, FTSE/London +0,76 Prozent und CAC-40/Paris +0,27 Prozent.

Konjunkturseitig blieb die Meldungslage dünn, erfreuliche Nachrichten kamen aus Deutschland: Dort können sich Tarifbeschäftigte über reale Verdienstzuwächse freuen. Weil die Inflation seit Monaten sehr niedrig ist, blieben die Lohnsteigerungen im dritten Quartal 2015 fast vollständig bei den Beschäftigten, wie das deutsche Statistische Bundesamt heute mitteilte. Die Reallöhne erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um durchschnittlich gut 2,4 Prozent.

Belastet wurden die Aktienmärkte davon, dass die Ölpreise weiterhin neue Tiefststände austesten. Im Frühhandel war Brent auf einen Kurs von 36,05 Dollar je Barrel gesunken, seit 2004 war die Nordsee-Ölsorte nicht mehr so billig. Die Analysten der ANZ Bank begründeten gegenüber CNBC die erneut negative Tendenz am Ölmarkt neben dem aufwertenden US-Dollar mit gestiegenen Ölbohrungen in den USA. Der Anstieg untermauere, dass die US-Schieferölproduzenten trotz des Preiskampfes ihr Produktionslevel - sprich ihre Marktanteile - verteidigen wollen.

Eine kurze Erholungsbewegung der Ölpreise am Vormittag fand ein jähes Ende, nachmittags schwächelten dann auch die Branchenaktien an der Wiener Börse. So büßten die Papiere der OMV 1,00 Prozent ein und die SBO-Aktie verlor 0,59 Prozent. Europaweit zeigte sich die Branche um 0,77 Prozent schwächer.

Ein Plus von 0,59 Prozent handelten sich Buwog ein. Dank einer gestiegenen Profitabilität des operativen Geschäfts und einer deutlich höheren Neubewertung des Immo-Vermögens konnte der Wohnimmobilienkonzern im ersten Geschäftshalbjahr 2014/15 seine Ergebnisse steigern. Operativ verdiente man mit 81,7 Mio. Euro um 13 Prozent mehr als im Vorjahr, das Konzernergebnis nach Steuern legte auf 177,4 (20,6) Mio. Euro zu. Die Analysten von Kepler-Cheuvreux hatten unterm Strich nur 126,3 Mio. Euro prognostiziert.

Zudem änderten die Raiffeisen-Analysten zwei Kursziele: Jenes für die Immofinanz senkten sie von 2,40 Euro auf 2,15 Euro, die Aktie tendierte gut ein Prozent schwächer bei 2,00 Euro. Für Wolford hoben sie ihr Kursziel von 22,5 auf 25,5 Euro an, die Aktie des Strumpfherstellers legte 0,4 Prozent auf 25,25 Euro zu. Für beide Aktien empfehlen die RCB-Experten "hold".

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 11.35 Uhr bei 2.367,35 Punkten, das Tagestief lag kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.340,39 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,12 Prozent bei 1.207,80 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market 15 Titel mit höheren Kursen, 24 mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 3.438.754 (Vortag: 6.434.539) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 79,586 (169,32) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher voestalpine mit 300.986 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 16,31 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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