Die Zinsentscheidung in Japan bringt eine gute Börsenstimmung. Die OMV-Aktie liegt nach der Meldung von der Milliardenabschreibung jedoch knapp im Plus.
Die Wiener Börse ist am Freitag mit kleinen Gewinnen in den Handel gestartet. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.138,53 Punkten nach 2.129,45 Einheiten am Donnerstag errechnet, das ist ein Plus von 9,08 Punkten bzw. 0,43 Prozent.
Für Gewinne an Europas Börsen sorgte zu Wochenschluss eine überraschende Zinsentscheidung der Bank of Japan. Die japanische Zentralbank führt zur Ankurbelung der Preise und des Wirtschaftswachstums Negativzinsen ein. Wie die Bank of Japan (BoJ) nach Abschluss zweitägiger Beratungen bekannt gab, wird künftig ein Negativzins von 0,1 Prozent erhoben. "Offenbar zweifelt man an der Wirksamkeit der bisherigen Politik", schreibt der CMC-Marktanalyst Jochen Stanzl. Mit der Entscheidung der BoJ könnten Negativzinsen nun auch in der Eurozone kein Tabu mehr sein, so der Experte.
OMV im Fokus
Nachrichten gab es am Freitag von der OMV. Der Ölkonzern musste wegen des Öl- und Gaspreisverfalls auch im vierten Quartal 2015 eine Milliardenabschreibung verbuchen. Insgesamt machen die Wertminderungen der Assets in den Bereichen Produktion und Entwicklung sowie Exploration 1,5 Mrd. Euro aus. Die ebenfalls gemeldete Produktionsmenge im vierten Quartal ist gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent gesunken. Die OMV-Aktie reagierte kaum auf die Meldung und notierte am Vormittag mit einem Plus von 0,11 Prozent bei 23,52 Euro. Andere Ölwerte in Europa konnten angesichts steigender Rohölpreise am Freitag noch deutlicher zulegen.
Gesucht waren im Frühhandel Raiffeisen Bank International und legten bei gutem Volumen 1,07 Prozent auf 11,34 Euro zu. Unter den Gewinnern fanden sich auch Andritz mit einem Plus von 0,96 Prozent auf 42,22 Euro. Die meisten anderen ATX-Schwergewichte zeigten sich kaum verändert.
Warten auf US-Daten zu BIP
Wichtige Impulse erwarten Börsianer von den um 14.30 Uhr MEZ noch anstehenden US-Daten. Im Fokus steht vor allem die erste Schätzung für das BIP-Wachstum im vierten Quartal 2015. Die Lagerbestände und Außenhandelsdaten weisen auf ein Nachlassen der Wachstumsdynamik hin, schreiben die Analysten der Helaba. Für die Experten von CMC haben die Daten "explosives Potenzial". Ein zu schwaches Wachstum oder gar eine Schrumpfung könnten das angelaufene Auspreisen einer zügigen US-Zinswende beschleunigen, so CMC-Analyst Stanzl.
Der ATX Prime notierte bei 1.097,68 Zählern und damit um 0,34 Prozent oder 3,74 Punkte höher. Im prime market zeigten sich 25 Titel mit höheren Kursen, zehn mit tieferen und zwei unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 523.942 (Vortag: 823.618) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 16,415 (21,86) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.
(APA)