Wiener Börse: Talfahrt des ATX geht am Nachmittag weiter

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Marktbeobachter begründeten die Kursverluste an Europas Börsen mit Konjunkturängsten und dem anhaltenden Ölpreisverfall.

Die Wiener Börse ist am Montagnachmittag noch weiter ins Minus gerutscht. Der ATX fiel bis 14.15 Uhr kräftig um 82,51 Punkte bzw. 3,87 Prozent auf 2.047,43 Punkte. Auch an anderen Börsen ging es deutlich nach unten: DAX/Frankfurt -2,83 Prozent, FTSE/London -2,09 Prozent und CAC-40/Paris -2,78 Prozent.

Marktbeobachter begründeten die Kursverluste mit Konjunkturängsten und dem anhaltenden Ölpreisverfall. Vor allem die jüngsten Wirtschaftsdaten aus China hatten die Märkte zuletzt verunsichert. Laut der am Montag veröffentlichten Umfrage des Forschungsinstituts Sentix ist die Stimmung der Anleger im Euroraum im Februar auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015 gefallen.

Bankaktien mit großen verlusten

Unter die Räder kamen in Wien vor allem die beiden Bankschwergewichte. Erste Group büßten 6,69 Prozent auf 23,72 Euro ein und waren damit die größten Verlierer im prime market. Raiffeisen verloren bei hohem Volumen 3,77 Prozent auf 10,74 Euro. Auch an anderen Börsen fanden sich Bankwerte unter den größeren Verlierern.

Händler berichteten von wachsenden Sorgen um den Finanzsektor angesichts eines Umfelds negativer Einlagenzinsen der EZB. Untermauert wurden diese Ängste von einigen schlecht aufgenommenen Ergebnissen. So hat die Deutsche Bank Ende Jänner für 2015 einen Rekordverlust von 6,8 Mrd. Euro gemeldet.

Valneva gegen den Trend

Auch viele andere Indexschwergewichte der Wiener Börse gaben am Montag deutlich nach. Wienerberger verloren 5,82 Prozent auf 13,52 Euro. Immofinanz fielen um 4,09 Prozent auf 1,76 Euro. voestalpine gaben 3,82 Prozent auf 23,40 Euro nach. Aktien des Ölkonzerns OMV verloren vor dem Hintergrund fallender Rohölpreise 2,89 Prozent auf 23,05 Euro. Titel des Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann fielen um 2,93 Prozent auf 48,68 Euro.

Unter den wenigen Gewinnern fanden sich Valneva mit einem Plus von 1,72 Prozent auf 3,19 Euro. Das Unternehmen prüft nach eigenen Angaben derzeit die Entwicklung eines Zika-Impfstoffs. Dessen Erreger ist mit dem Virus verwandt, der die in Asien verbreitete Japanische Enzephalitis verursacht. Hierfür hat Valneva einen Impfstoff bereits im Angebot.

Palfinger notierten nach einer Kaufempfehlung gut behauptet mit einem Plus von 0,20 Prozent bei 25,05 Euro. Die Analysten von Kepler Cheuvreux haben in Reaktion auf die gemeldeten Ergebnisse ihr Kursziel für die Titel des Kranherstellers von 29 auf 30 Euro erhöht und ihre Einstufung von "Hold" auf "Buy" verbessert.

Neue Impulse werden jetzt von den am Freitag anstehenden US-Wirtschaftsdaten erwartet. Für Bewegung könnte auch die Ergebnisberichtssaison sorgen. Am Dienstag werden die Jahresergebnisse der Telekom Austria erwartet, am Mittwoch stehen Quartalszahlen der voestalpine an.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach der Eröffnung bei 2.131,65 Punkten, das Tagestief lag gegen 14 Uhr bei 2.047,43 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 3,49 Prozent bei 1.053,62 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market drei Titel mit höheren Kursen, 34 mit tieferen und keiner unverändert. In vier Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 7.923.189 (Vortag: 4.897.526) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 146,208 (104,25) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 740.399 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 36,21 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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