Wiener Börse am Nachmittag: ATX dreht ins Minus

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An Europas Börsen rutschten die Indizes nach den US-Jobdaten ebenfalls in den roten Bereich. Die US-Wirtschaft hat im Mai sehr viel weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet.

Im Anschluss an den US-Arbeitsmarktbericht für Mai hat die Wiener Börse heute, Freitag, am Nachmittag bei durchschnittlichem Volumen in die Verlustzone gedreht. Der ATX wurde gegen 14.30 Uhr mit 2.223,95 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 7,59 Punkten bzw. 0,34 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt +0,51 Prozent, FTSE/London +0,60 Prozent und CAC-40/Paris +0,54 Prozent.

An Europas Börsen rutschten die Indizes nach den US-Jobdaten ebenfalls in den roten Bereich. Die US-Wirtschaft hat im Mai sehr viel weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet. Außerhalb der Landwirtschaft kamen lediglich 38.000 Beschäftigte hinzu. Das war der schwächste Zuwachs seit September 2010. Erwartet wurde am Markt ein Anstieg um 160.000 Stellen.

Dagegen ist die Arbeitslosigkeit in den USA im Mai stärker als erwartet gesunken. Die Arbeitslosenquote sei von 5,0 Prozent im Vormonat auf 4,7 Prozent gefallen. Während es an den Aktienmärkten nach den Daten merklich bergab ging, sprang der Euro nach einem sehr ruhigen Vormittagshandel um gut einen Cent nach oben auf ein vorläufiges Tageshoch von 1,1268 Dollar.

Auf dem Wiener Leitindex ATX lasteten am Nachmittag Kursverluste in Schwergewichten aus der Finanzbranche. Die beiden Bankwerte Erste Group (minus 1,37 Prozent auf 23,08 Euro) und Raiffeisen (minus 1,56 Prozent auf 11,68 Euro) tendierten deutlich schwächer und auch Vienna Insurance Group gaben am Nachmittag deutliche 2,22 Prozent auf 19,40 Euro ab.

Gegen den Trend stemmten sich voestalpine-Aktien mit plus 1,20 Prozent auf 31,12 Euro. Die Papiere profitierten von neuen Analystenkommentaren: So haben die Analysten der UBS ihr Kursziel für die Aktien von 29,0 Euro auf 31,0 Euro erhöht, das Votum wurde jedoch von "Buy" auf "Neutral" gesenkt. Auch die Analysten der Credit Suisse haben ihr Kursziel für die Aktie der voestalpine von 29,0 auf 33,0 Euro erhöht. Der von der voestalpine gelieferte positive Ausblick war eine gute Nachricht für die ganze Branche, schreiben die Analysten. Die Empfehlung der Credit Suisse für die voestalpine-Aktie lautet aber weiter auf "neutral".

Daneben richtete sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die Aktien der Valneva, die heute rund ein Fünftel ihres Werts einbüßen mussten. Am Nachmittag lag das Minus bei 18,07 Prozent auf 2,68 Euro. Wie der französisch-österreichische Impfstoffhersteller bekannt gegeben hatte, konnte der aussichtsreiche Impfstoffkandidat gegen den Krankenhauskeim Pseudomonas aeruginosa in einer Studie einen positiven Impfstoffeffekt nicht bestätigen. Das Pseudomonas-Programm wird mit einem Buchwert von rund 34 Mio. Euro in der Valneva-Bilanz geführt.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX gegen 9.35 Uhr bei 2.251,60 Punkten, das Tagestief lag um 14.30 Uhr bei 2.221,84 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 0,39 Prozent bei 1.145,64 Zählern. Um 14.30 Uhr notierten im prime market 15 Titel mit höheren Kursen, 22 mit tieferen und zwei unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.726.904 (Vortag: 2.648.347) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 73,82 (72,99) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 300.016 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 13,99 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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