Wiener Börse: ATX weitet zu Mittag Verluste aus

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Der Negativtrend, der die Wiener Börse ebenso wie die übrigen europäischen Handelsplätze seit der Wochenmitte abwärts zieht, bleibt somit aufrecht.

Die Wiener Börse hat sich heute, Freitag, zu Mittag bei moderatem Volumen mit schwacher Tendenz präsentiert. Der ATX wurde um 12.00 Uhr mit 2.206,21 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 28,84 Punkten bzw. 1,29 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -1,88 Prozent, FTSE/London -1,10 Prozent und CAC-40/Paris -1,52 Prozent.

Der Negativtrend, der die Wiener Börse ebenso wie die übrigen europäischen Handelsplätze seit der Wochenmitte abwärts zieht, bleibt somit aufrecht. Nach einer etwas tieferen Eröffnung rutschte der ATX bis Mittag immer tiefer ins Minus. Laut Marktteilnehmern sind die Anleger im Vorfeld der US-Notenbanksitzung und der "Brexit"-Abstimmung in Großbritannien äußerst risikoscheu.

Goldpreis auf Drei-Wochenhoch

Infolge dessen steuert der Goldpreis auf ein Drei-Wochenhoch zu und auch als sicher geltende Staatsanleihen erfreuen sich bester Nachfrage. Ein Analyst betont jedoch, dass die Gewinne rasch wieder abhanden kommen könnten, sollte die Fed bei ihrer Sitzung nächste Woche stillhalten und die Briten am 23. Juni für einen EU-Verbleib stimmen.

Positive Zahlen zur Industrie Italiens und Frankreichs konnten die Anlegerlaune nicht entscheidend verbessern. Die französische Industrie hat ihre Produktion im April dreimal so kräftig gesteigert wie erwartet. Auch Italiens Industrieoutput lag im April über den Erwartungen.

Banktitel weiter schwach

Am Nachmittag folgt in den USA die Vorlage des vorläufigen Michigan Sentiment für Juni, eine wichtige Verbraucherumfrage. Die Analysten der Helaba sehen, nicht zuletzt wegen des deutlichen Anstiegs im Vormonat, eine schlechtere Konsumlaune als wahrscheinlich an.

An der Wiener Börse blieb die Meldungslage recht dünn. Belastet wurde der Aktienhandel unter anderem durch die europaweit schwache Bankbranche, in Wien rangierten Erste Group (minus 2,27 Prozent) und Raiffeisen (minus 2,22 Prozent) unter den größten Verlierern.

Einige andere ATX-Schwergewichte erkundeten ebenso negatives Terrain, darunter die Ölwerte OMV (minus 1,41 Prozent) und Schoeller-Bleckmann (minus 0,79 Prozent) sowie Immofinanz (minus 1,85 Prozent). Zudem verloren Buwog 0,53 Prozent, nachdem sie am Vortag um knapp neun Prozent gestiegen waren. Besser lief der Handel für Lenzing (plus 0,98 Prozent) und Wienerberger (plus 0,84 Prozent).

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX kurz nach Sitzungsbeginn bei 2.235,79 Punkten, das Tagestief lag gegen 10.16 Uhr bei 2.204,80 Einheiten. Der ATX Prime notierte zum oben genannten Zeitpunkt 1,14 Prozent tiefer bei 1.136,30 Punkten. Im prime market zeigten sich acht Titel mit höheren Kursen, 29 mit tieferen und zwei unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 2.218.523 (Vortag: 4.749.904) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 69,54 (126,10) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 470.892 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 20,84 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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