Wiener Börse: ATX sinkt am Nachmittag wieder etwas tiefer

(c) Die Presse (Clemens Fabry)
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Nachdem sich Lage zuvor etwas stabilisiert hatte, fielen die meisten Handelsplätze am frühen Nachmittag wieder deutlicher zurück.

Die Wiener Börse ist am Freitag nach dem britischen EU-Austrittsvotum im Verlauf wieder etwas tiefer ins Minus gerutscht, nachdem sie ihre Verluste im Verlauf etwas eingegrenzt hatte. Der ATX wurde um 14.15 Uhr mit 2.068,85 Punkten errechnet, das ist ein Minus von 173,26 Punkten bzw. 7,73 Prozent. Zum Vergleich: DAX/Frankfurt -7,09 Prozent, FTSE-100/London -4,34 Prozent und CAC-40/Paris -8,60 Prozent.

Nach dem schockierenden "Goodbye" der Mehrheit der Briten, das in der Nacht bekannt wurde und bereits in der Früh für einen "Black Friday" an den Aktienmärkten rund um den Globus sorgte, stabilisierte sich die Lage etwas. Jedoch fielen die meisten Handelsplätze am frühen Nachmittag wieder deutlicher zurück. Unterdessen machen sich die Spitzen der internationalen Politik daran, mit der Situation umzugehen.

So haben die Finanzminister und Notenbankchefs der G7-Staaten eine Telefonkonferenz anberaumt, wie der Sprecher des deutschen Finanzministeriums mitteilte. Ob es über deren Verlauf eine Mitteilung geben werde, ließ er offen.

Banken und Versicherungen tiefrot

Insbesondere in Großbritannien sorgt das überraschende Votum wohl für weitere Abstimmungen: So hat die schottische Regierung bereits eine neuerliche Abstimmung über den Austritt aus dem Vereinigten Königreich angekündigt, in Irland bzw. Nordirland wird eine Wiedervereinigung angedacht. In der Europäischen Union blickt man unterdessen gespannt auf die Neuwahlen in Spanien, die am Sonntag stattfinden.

Keine Verschnaufpause gab es für die Aktien von Banken und Versicherungen: In Wien verloren Erste Group mit minus 13,92 Prozent am deutlichsten, auch Raiffeisen rasselten 9,03 Prozent abwärts. Uniqa erwischte es mit minus 7,39 Prozent und Vienna Insurance mit 7,41 Prozent.

Zudem litten auch konjunktursensible Werte unter dem nun steigenden Konjunkturpessimismus, folglich fielen Wienerberger (minus 13,36 Prozent), voestalpine (minus 6,40 Prozent) und OMV (minus 6,43 Prozent) tief ins Minus.

Das bisherige Tageshoch verzeichnete der ATX zur Eröffnung bei 2.215,71 Punkten, das Tagestief lag um etwa 9.15 Uhr bei 1.993,48 Einheiten. Der ATX Prime notierte mit einem Minus von 6,95 Prozent bei 1.069,52 Zählern. Um 14.15 Uhr notierten im prime market vier Titel mit höheren Kursen, 35 mit tieferen und keiner unverändert. In zwei Aktien kam es bisher zu keiner Kursbildung.

Bis dato wurden im prime market 12.420.619 (Vortag: 3.583.731) Stück Aktien umgesetzt (Einfachzählung) mit einem Kurswert von rund 292,58 (106,20) Mio. Euro (Doppelzählung). Umsatzstärkstes Papier ist bisher Erste Group mit 2.291.506 gehandelten Aktien, was einem Kurswert von rund 90,95 Mio. Euro entspricht.

(APA)

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