Wiener Börse: ATX am Vormittag schwächer

Marktteilnehmer sprechen von zögerlichen Anlegern im Vorfeld der Erstschätzung zum US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, die am Nachmittag veröffentlicht werden.

Die Wiener Börse hat sich am Freitag im Frühhandel schwächer präsentiert. Der ATX wurde gegen 9.45 Uhr mit 2.491,54 Punkten nach 2.507,35 Einheiten am Donnerstag errechnet, das ist ein Minus von 15,81 Punkten bzw. 0,63 Prozent.

Auch das übrige europäische Börsenumfeld zeigte sich mit Verlusten in moderater Bandbreite, nachdem auch am Vortag nur beschauliche Schwankungen zu verzeichnen gewesen waren. Marktteilnehmer sprechen von zögerlichen Anlegern im Vorfeld der Erstschätzung zum US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal, die am Nachmittag veröffentlicht werden.

Im Schnitt erwarten Experten ein annualisiertes US-Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent, was nach dem weitaus schmäleren Plus von 1,4 Prozent im zweiten Quartal eine deutliche Beschleunigung wäre. Beim Ausblick sieht Berenberg-Analyst Mickey Levy weiterhin die privaten Konsumausgaben als Treiber der Konjunktur. Gebremst werde diese von der aktuellen US-Schwäche bei den Konzerninvestitionen und den Exporten. Zudem sei der Stellenaufbau in Relation zum moderaten Wirtschaftswachstum zu schnell, weshalb die Schaffung neuer Arbeitsplätze sich eintrüben könnte, hieß es weiters.

Aus Europa wurde unterdessen bekannt, dass die spanische Wirtschaftsleistung wie erwartet etwas an Schwung verloren hat. So wuchs die Wirtschaftsleistung (BIP) im dritten Quartal um 0,7 Prozent zum Vorquartal. Zudem wurden aktuelle Inflationszahlen publiziert: Während die Verbraucherpreise in Spanien im Oktober erstmals seit zwei Jahren wieder zulegten, stagnierten sie in Frankreich überraschend. Im weiteren Tagesverlauf folgen noch Inflationszahlen für Deutschland.

An der Wiener Börse reihten sich die Aktien der Telekom Austria mit plus 1,01 Prozent auf 5,20 Euro unter die deutlichsten Kursgewinner im schwächelnden Umfeld. Am Vorabend hatte der Konzern nach Börsenschluss seine Zahlen zum dritten Quartal publiziert. Das Nettoergebnis von Juli bis September erhöhte sich im Jahresvergleich um 4,5 Prozent, das Betriebsergebnis (Ebit) um 8,3 Prozent. Der Ausblick für das Gesamtjahr blieb unverändert. Die Umsatzerlöse sollen um ein Prozent zulegen und das Dividendenziel wird bei 20 Cent je Aktie gesehen.

Ans untere Indexende des Wiener prime market rutschten Buwog mit einem Minus von 2,81 Prozent. Im Wochenverlauf verlor das Papier des Immokonzerns mittlerweile mehr als 3,5 Prozent. Die Bankaktien konnten zudem ihren positiven Vortag nicht fortführen, Erste Group verbilligten sich um 0,66 Prozent und Raiffeisen um 0,55 Prozent.

Der ATX Prime notierte bei 1.262,48 Zählern und damit um 0,56 Prozent oder 7,16 Punkte tiefer. Im prime market zeigten sich elf Titel mit höheren Kursen, 26 mit tieferen und zwei unverändert. In einer Aktie kam es bisher zu keiner Kursbildung. Bis 9.45 Uhr wurden im prime market insgesamt 892.571 (Vortag: 974.453) Stück Aktien in Einfachzählung mit einem Kurswert von 21,30 (37,60) Mio. Euro (Doppelzählung) gehandelt.

(APA)

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