Aktien: Schwächster Jänner seit drei Jahren

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Europäische Aktien haben in den vergangenen Wochen deutlich an Wert verloren. Vergleichsweise gut hielten sich Banken.

Frankfurt/Wien. Wie der Jänner, so das Jahr? Wenn diese Regel heuer zutrifft, steht den Anlegern kein erfreuliches Jahr ins Haus. Die europäischen Aktienmärkte (und nicht nur diese) haben im Jänner den schwächsten Start ins neue Jahr seit 2010 hingelegt. Belastend wirkten sich dabei die Bedenken wegen des Ausverkaufs auf den Schwellenlandmärkten aus (siehe Artikel Seite 9). „Es sieht danach aus, als wollte der Aktienmarkt wirklich eine Korrektur“, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst bei Ava Capital Markets Ltd. in Dublin.

Und gibt sich besorgt: „Wenn die Schwellenlandkrise weiter auflodert, könnten wir sicherlich einen noch viel größeren Ausverkauf sehen als lediglich eine Korrektur.“ Von einer Korrektur sprechen Experten normalerweise, wenn es um etwa zehn Prozent nach unten geht. Seit Jahresbeginn hat der Eurostoxx-50 um vier Prozent nachgegeben. Fallen die Märkte um mehr als 20 Prozent, spricht man von einem Bärenmarkt.

Konsumwerte verkauft

Nicht alle Branchen bekamen den Börsenabschwung zu spüren. Relativ gut hielten sich viele Bankaktien. Stärkster Gewinner im Eurostoxx-50 war die Intesa Sanpaolo mit einem Plus von fast zehn Prozent. Die Commerzbank und die Deutsche Bank finden sich unter den Top Five des heurigen Jahres im Frankfurter DAX.

In Wien ist die Aktie der Raiffeisen Bank International der drittertragreichste Wert; auch die Erste Group findet sich unter den Gewinnern.

In den Jahren nach der Finanzkrise hatten Anleger die Bankwerte lange Zeit gemieden. Nun kehrt aber offenbar die Zuversicht zurück, dass die Branche das Schlimmste hinter sich haben könnte. Den Banken stehen heuer zwar die Stresstests durch die EZB ins Haus, die Anleger glauben aber offenbar, dass die Banken diese gut meistern und ihre Gewinne steigern werden. Dagegen trennten sich die Investoren im Jänner von Konsumwerten wie Carrefour, Anheuser-Busch, Danone, Unilever oder Inditex. Der im Vorjahr schwer nach unten geprügelte Goldpreis begab sich hingegen auf Erholungskurs und schaffte im Jänner ein Plus von vier Prozent. (Bloomberg/b. l.)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 03.02.2014)

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