Edgar Froese von Tangerine Dream ist in Wien gestorben.
„Electronic Meditation“ hieß 1970 das erste Album der 1967 gegründeten deutschen Band Tangerine Dream, und das blieb ihr Motto: manchmal aufregende, meist besinnliche, immer ausführliche Psychedelik-Träumereien unter Mottos wie „Alpha Centauri“, „Zeit“, „Atem“, „Stratosfear“ oder „Phaedra“. So hießen ihre Alben, die auch im englischen Sprachraum viel Gehör fanden: als elegische Form des „Krautrock“, als Gegenstück zu den kühleren, modernen Elektronik-Exkursionen von Kraftwerk. Die Besetzung wechselte oft, der 1944 in Tilsit geborene Edgar Froese blieb der Raumzeit-Kapitän, der Tangerine Dream auch durch erfolgreiche Film-Soundtracks steuerte. Noch im vergangenen Mai war die Band auf Tournee. Nun ist Edgar Froese in seiner Wahlheimat Wien an einer Lungenembolie gestorben. Auf der Homepage der Band steht: „Edgar sagte einmal: ,Es gibt keinen Tod, nur eine Änderung der kosmischen Adresse.‘ Edgar, das ist ein kleiner Trost für uns.“ (APA/tk)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 26.01.2015)