"Blutiger Sonntag": Von weißen Polizisten niedergeknüppelt

Der ''blutige Sonntag'' 1965
Der ''blutige Sonntag'' 1965 (c) imago
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Vor 50 Jahren demonstrierten Schwarze auf den Straßen von Alabama. Sie forderten ihr Wahlrecht ein. Die Polizei reagierte mit Schlägen und Gas.

Die Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1964: Der Civil Rights Act hat gerade die Rassentrennung in den Südstaaten verboten. Doch ein Ende der Diskriminierung ist weiter nicht in Sicht. Vor allem im Wahlrecht mauern die Behörden, um Afroamerikaner von den Urnen fernzuhalten. In der Stadt Selma, im US-Bundesstaat Alabama haben nur 300 der 15.000 schwarzen Einwohner die Erlaubnis zur Stimmabgabe – eine Ungerechtigkeit, gegen die sie sich auflehnen wollen.

So versammeln sich am 7. März 1965 rund 600 Demonstranten, um von Selma nach Alabamas Hauptstadt Montgomery zu marschieren. Die Polizei stoppt den friedlichen Zug an der Edmund-Pettus-Brücke und prügelt die Teilnehmer brutal nieder. Tränengas und Schlagstöcke kommen zum Einsatz. Bilder von den Ausschreitungen werden im Fernsehen übertragen – die Nation ist geschockt.

Protestmarsch unter dem Schutz der Bundespolizei

Zwei Tage später stellt sich der afroamerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King an die Spitze von rund 2000 Demonstranten. Erneut setzen sie sich von Selma aus in Bewegung – diesmal aber kehren sie vor der Edmund-Pettus-Brücke um. Am 21. März folgt der dritte Protestmarsch unter dem Schutz der Bundespolizei. Erstmals gelingt es den rund 25.000 Menschen, unter ihnen auch King, in Montgomery einzuziehen.

King hält eine Rede. "Heute möchte ich der Stadt Selma, dem Staat Alabama, der amerikanischen Bevölkerung und den Nationen der Welt sagen, dass wir keinen Schritt mehr zurück machen", sagt er. "Von nun an geht es vorwärts."

Und King behält Recht: Am 6. August 1965 unterzeichnet Präsident Lyndon B. Johnson den Voting Rights Act, der ein gleiches Wahlrecht für alle US-Bürger garantiert.

Edmund-Pettus-Brücke
Edmund-Pettus-Brücke (c) REUTERS

(APA/AFP/dpa)

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